Putin will persönliches Treffen mit Biden

Der russische Präsident Wladimir Putin wünscht sich ein persönliches Treffen mit US-Präsident Joe Biden. Das habe Putin seinem Amtskollegen bei ihrem gemeinsamen Videogipfel vor einigen Tagen gesagt, teilte der Sprecher des Präsidialamt in Moskau, Dmitri Peskow, heute der Nachrichtenagentur RIA zufolge mit. Es sei aber zu früh, einen Termin für ein solches Treffen zu nennen.

Allerdings habe Putin nach seiner Beratung mit Biden keinen besonderen Anlass für Optimismus, sagte Peskow. Der Grund seien anhaltende und sehr schwere konzeptionelle Differenzen zwischen Russland und den USA. Das betreffe vor allem die von Russland gesetzten rote Linien.

Biden warnte vor militärischer Eskalation

Die beiden Präsidenten hatten am Dienstag in einer Videoschaltung über die Ukraine-Krise gesprochen. Peskow hatte danach erklärt, es solle rasch eine weitere Unterredung folgen. Einen Durchbruch hatte der Videogipfel nicht gebracht. Beide Präsidenten waren sich aber einig, dass sie den Dialog fortsetzen wollen.

Nach US-Angaben hatte Biden vor einer militärischen Eskalation gewarnt. Massive russische Truppenbewegungen nahe der Grenze zur Ukraine haben im Westen und bei der Regierung in Kiew die Besorgnis ausgelöst, Russland könnte eine Invasion planen. Die Regierung in Moskau bestreitet solche Pläne. Peskow sagte weiters, die Truppenbewegungen auf eigenem russischen Territorium würden dämonisiert und stellten keine Bedrohung dar.

Kämpfe seit 2014

Im Osten der Ukraine kämpfen prorussische Separatisten seit 2014 gegen ukrainische Regierungssoldaten. Eine Waffenstillstandsvereinbarung wird immer wieder gebrochen. Die Ukraine wirft Russland vor, die Separatisten massiv zu unterstützen. Diese haben in zwei Regionen in der Ostukraine die unabhängigen Volksrepubliken Luhansk und Donezk proklamiert, die aber international nicht anerkannt sind. Zudem hat Russland 2014 die ukrainische Halbinsel Krim im Schwarzen Meer annektiert. Auch das ist international nicht anerkannt.