WWF fordert Verbesserungen bei Gewässerschutz

Rund 60 Prozent der heimischen Gewässer verfehlen der Umweltschutzorganisation WWF zufolge den vom EU-Recht vorgeschriebenen Zustand.

Um diese Ziele zu erreichen, fordert die Organisation, den Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan (NGP) für 2022 bis 2027 – den die Bundesregierung bis Jahresende an die EU übermitteln muss – „wesentlich“ zu verbessern. Der Plan sei das wichtigste Instrument für eine nachhaltige Wasserzukunft, stellte Gerhard Egger vom WWF fest.

„Der NGP regelt nicht nur die Nutzung und Bewirtschaftung, sondern auch den Schutz und die Sanierung aller Flüsse, Seen und Grundwasserkörper“, so Egger in einer Aussendung.

Besonders in Zeiten des Klimawandels sei das von Bedeutung, „denn unsere Gewässer gehören zu den wichtigsten Verbündeten im Kampf gegen die Erderhitzung“. Sollte Österreich die EU-Ziele verfehlen, drohe ein kostspieliges Vertragsverletzungsverfahren.

WWF schlägt Köstinger mehrere Maßnahmen vor

Sieben Maßnahmen müssen laut WWF umgesetzt werden: „Die zuständige Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) muss eine verpflichtende Sanierung der Schwall-Sunk-Belastung veranlassen, der jedes Jahr Millionen Jungfische zum Opfer fallen“, sagte Egger. Auch sollen sensible Gewässer vor der Verbauung durch neue Wasserkraftwerke besser geschützt werden.

„Darüber hinaus muss sie die Entfernung vieler sinnloser Querbauwerke festschreiben und deutlich mehr Flüsse renaturieren“, sagte Egger in Richtung Köstinger. 27.000 Querbauwerke würden Flüsse für Fische unpassierbar machen, der neue NGP sehe allerdings nur bei 300 davon einen Umbau vor. 8.500 Flusskilometer müssten renaturiert werden.

Außerdem fordert die NGO, alle Restwasserstrecken aufzuwerten und die Entwässerung und Übernutzung des Grundwassers im Seewinkel zu beenden, um die pannonischen Salzlebensräume zu retten. Die Finanzierung soll sichergestellt werden – denn die 200 Millionen Euro an Bundesmitteln, die zur Verfügung stehen, seien nicht genug, um die EU-Ziele zu erreichen.