Tanner rechnet mit Konflikten auf Westbalkan

Österreich stellt sich als einer der größten internationalen Truppensteller auf dem Westbalkan auf mögliche Konflikte in der Region ein. Auf dem Westbalkan sei „die Lage nach wie vor instabil, und wir müssen auch hier, wie es die aktuelle Situation zeigt, mit möglichen Konflikten rechnen“, sagte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) laut Aussendung bei einem virtuellen Treffen mit Amtskollegen aus Zentraleuropa und dem Westbalkan.

Tanner spielte damit auf die innenpolitische Zuspitzung in Bosnien-Herzegowina an, wo die Serbenrepublik mit der Gründung einer eigenen Armee liebäugelt. Österreich hat derzeit knapp 180 Soldaten bei der EU-Bosnien-Truppe EUFOR ALTHEA, was etwa einem Drittel der gesamten Truppenstärke entspricht. Seit 2009 haben die EUFOR-Soldaten einen österreichischen Kommandanten.

Derzeit gebe es keine Auswirkungen auf die militärische Auftragslage, man beobachte aber laufend die sicherheitspolitische Situation, so Tanner bei dem virtuellen Treffen der Zentraleuropäischen Verteidigungskooperation (CEDC), der neben Österreich noch Tschechien, die Slowakei, Ungarn, Slowenien und Kroatien angehören.

An dem Treffen nahmen auch die Verteidigungsminister der Westbalkan-Staaten Albanien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Kosovo, Nordmazedonien und Serbien teil, hieß es aus dem Verteidigungsministerium. Österreich wird mit Jänner den Vorsitz der CEDC übernehmen.