Auslastung in Theatern: Blimlinger für Strukturdebatte

Die Grünen-Kultursprecherin Eva Blimlinger kann sich „in bestimmten Zusammenhängen“ durchaus vorstellen, Theater mit schlechter Auslastung zuzusperren und anderweitig zu bespielen. Das sagte sie in einem Interview mit dem „Standard“ (Wochenendausgabe). Sie wünscht sich eine ähnliche Strukturdebatte, wie sie in Deutschland „seit zehn Jahren“ geführt werde, und wo Häuser dann auch geschlossen wurden.

„Das Auslastungsproblem gibt es nicht erst seit der Pandemie“, unterstrich Blimlinger, die es wichtig findet, die Debatte in dem Sinne zu führen, „was Land, Städte und das Publikum wollen und brauchen“. Immer wieder heiße es, dass neue Besucherschichten erreicht werden sollen. „Ich gehe selbst gerne in klassische Konzerte: Im Musikverein gehöre ich mit 60 zu den Jüngeren im Parkett“, so die ehemalige Rektorin der Akademie der bildenden Künste zum „Standard“.

Wenn man Theater schließe, bedeute das nicht, „dass dort nichts mehr passiert, Theater müssen jedenfalls Räume für Kunst und Kultur bleiben. Die Frage ist, ob klassisches Theater, wie wir es kennen, für jeden Aufführungsraum das geeignete Format ist – oder man vielleicht in einem Theater auch etwas gänzlich anderes machen kann“.