Israel will vierte Impfung für über 60-Jährige

Angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus sollen in Israel über 60-Jährige eine vierte Impfdosis erhalten. Ein Expertengremium der israelischen Regierung empfahl gestern außerdem, Beschäftigte des Gesundheitssystems sollten ebenfalls zum vierten Mal geimpft werden.

Regierungschef Naftali Bennett rief alle Bürgerinnen und Bürger, die diese Kriterien erfüllen, dazu auf, sich impfen zu lassen. Er wies nach Angaben seines Büros die Krankenkassen an, sich auf eine weitere breite Impfkampagne einzustellen. Das werde dabei helfen, „die Omikron-Welle zu überwinden, die die ganze Welt überschwemmt“, sagte Bennett. „Die israelischen Bürger haben als erste auf der Welt die dritte Impfdosis erhalten und wir führen weiter mit der vierten Impfung.“

Neue Beschränkungen

Das CoV-Kabinett in Israel beschloss angesichts der Omikron-Ausbreitung auch neue Beschränkungen. In Schulklassen in Orten mit hoher Inzidenz, in denen weniger als 70 Prozent der Schüler eine Erstimpfung erhalten haben, soll es etwa wieder Fernunterricht geben. Der Ministerausschuss beschloss weiters strengere Vorsichtsmaßnahmen in Einkaufszentren. Ab Jänner müssen Eltern zudem Kosten für Antigentests für Schüler selbst übernehmen.

Bei rund 200 Israelis ist bereits eine Infektion mit der Omikron-Variante nachgewiesen worden. Dazu kommen mehrere hundert Verdachtsfälle.

Impfzahlen gehen wieder zurück

Israel hat die vierte Welle bereits hinter sich. Zuletzt sind die Infektionszahlen jedoch wieder gestiegen. Nur rund 59 Prozent der 9,4 Millionen Israelis gelten noch als vollständig geimpft. Das sind zweifach Geimpfte bis zu sechs Monate nach der Zweitimpfung und Menschen mit Boosterimpfung. 32 Prozent der Bevölkerung sind gar nicht geimpft, bei neun Prozent ist die Gültigkeit der Impfung schon abgelaufen.