Maskenaffäre: Ermittlungen gegen Südtiroler Landeshauptmann

Gegen den Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) sind Ermittlungen in Zusammenhang mit einer Lieferung von Masken aus China im vergangenen Jahr aufgenommen worden. Gestern wurden das Büro des Landeshauptmanns und jenes des Sanitätsbetriebes durchsucht, berichtete das Südtiroler Nachrichtenportal Stol.it. Die Untersuchung um die Maskenlieferung aus China war bereits vor eineinhalb Jahren eingeleitet worden.

Die Ermittlungen, die insgesamt gegen 30 Personen laufen sollen, führt die Bozner Staatsanwaltschaft. Bei der Durchsuchung wurden offenbar Aktenordner, Computer und Handys beschlagnahmt. Ziel der Aktion sei es, die Geschäftsbeziehung zwischen dem Land Südtirol und der Firma Oberalp zu klären, hieß es in einer Aussendung der Carabinieri.

Bei der Affäre geht es um Coronavirus-Schutzmaterialien, die während der ersten Phase der Pandemie, im Frühjahr 2020, im Auftrag des Landes Südtirol und auf Vermittlung der Südtiroler Firma Oberalp hin aus China importiert worden waren. Die Masken stellten sich in der Folge als mangelhaft heraus. Laut der italienischen Nachrichtenagentur ANSA waren die Masken unter anderem für Österreichs Rotes Kreuz und den italienischen Zivilschutz bestimmt.

„Der Landeshauptmann hat immer korrekt und transparent gehandelt“, reagierte Kompatschers Anwalt Karl Zeller. Kompatscher sei zur Zusammenarbeit mit der Justiz bereit, um die Vorwürfe zu klären.