NIG empfiehlt vierte Impfung in speziellen Fällen

Das Nationale Impfgremium (NIG) hat gestern Abend aktualisierte Anwendungsempfehlungen für die CoV-Impfung veröffentlicht. Darin schreibt das Gremium, dass angesichts der Omikron-Variante die Rate der Drittimpfungen „ehestmöglich anzuheben“ sei. Zur dauerhaften Beeinflussung der Pandemie müsse die Reduktion der Viruszirkulation durch eine möglichst hohe Durchimpfungsrate das langfristige Ziel sein.

Mangels wissenschaftlicher Daten sei die vierte Impfung derzeit nicht allgemein empfohlen. „In Anbetracht einer drohenden Omikron-Welle kann diese jedoch in Hochrisikobereichen (z. B. exponiertes Gesundheitspersonal) sowie in systemkritischen Bereichen ab 6 Monaten nach der 3. Impfung angeboten werden“, heißt es. Diese solle aber nur nach ärztlicher Individualeinschätzung und auf Wunsch der zu impfenden Person erfolgen („Off Label“). Es gebe noch keine Evidenz, dass diese zusätzliche Impfung Infektionen vermeiden kann. „Es ist jedoch davon auszugehen, dass damit schwere Erkrankungen vermieden werden können“, so das NIG.

Auch der kürzlich von der EU zugelassene Impfstoff von Novavax wurde in die Liste der Vakzine aufgenommen. Erste Lieferungen nach Österreich würden im ersten 1. Quartal 2022 erwartet. Derzeit solle der Impfstoff in erster Linie für Erstimpfungen und Personen mit Kontraindikationen zu bisher zugelassenen Impfstoffen eingesetzt werden.

Das NIG warnte in seinen Empfehlungen ausdrücklich vor der Omikron-Variante. Daher solle impfwilligen Personen „mit einer hohen Flexibilität begegnet werden“. Sie sollten beim Impftermin nicht abgewiesen werden, „auch wenn im Einzelfall empfohlene Impfintervalle um einige Tage nicht eingehalten werden können“. Eine Impfung solle nur dann nicht durchgeführt werden, wenn es ausdrückliche Gegenanzeigen gebe.