Erneut Geflüchtete in Ägäis ertrunken

Beim Untergang eines Bootes mit Dutzenden Menschen an Bord sind nordwestlich von Kreta mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Rund 90 weitere Menschen hätten eine Felseninsel erreichen können, sagte ein Sprecher der Küstenwache heute. Das Unglück habe sich gestern Abend nahe der kleinen Insel Antikythera ereignet.

Die griechische Küstenwache habe eine Rettungsaktion begonnen, um die Menschen in Sicherheit zu bringen. Bereits am Mittwoch waren drei Geflüchtete beim Untergang eines anderen Bootes in der Ägäis nahe der Insel Folegandros ertrunken. Dutzende Menschen, die an Bord dieses Bootes waren, werden noch vermisst.

„Sea-Watch 3“ rettete 93 Menschen im Mittelmeer

Unterdessen konnte das deutsche Rettungsschiff „Sea-Watch 3“ im Mittelmeer 93 Menschen aus Seenot retten. Wie die Organisation Sea-Watch heute via Twitter mitteilte, sichtete die Crew der „Sea-Watch 3“ in der Früh ein doppelstöckiges Holzboot. Sofort habe die Besatzung Schnellboote zu Wasser gelassen, um die Menschen von dem seeuntüchtigen Boot an Bord zu nehmen.

Die „Sea-Watch 3“ ist seit November 2017 vor der libyschen Küste im Einsatz und sucht dort aktiv nach Booten in Seenot. Besetzt ist das Schiff mit einer größtenteils ehrenamtlichen Crew.

Von einem ähnlichen Fall berichtete auch die Organisation Ärzte ohne Grenzen. Das Team der „Geo Barents“ nahm nach eigenen Angaben 100 Menschen von einem ebenfalls doppelstöckigen Holzboot auf. Es war der achte Rettungseinsatz, seit das Schiff auf seiner Mission im Mittelmeer unterwegs ist.

An Bord seien nun fast 560 Menschen. Die „Geo Barents“ sucht ebenso wie die „Ocean Viking“ der Organisation SOS Mediterranee einen sicheren Hafen. Am Abend teilte SOS Mediterranee mit, von den italienischen Behörden den Hafen in Trapani auf Sizilien zugewiesen bekommen zu haben.