Eine Frau mit Gepäck vor einer Schlange mit Menschen auf einem Flughafen.
AP/Rick Bowmer
Verspätungen und Ausfälle

Flugverkehr weiter beeinträchtigt

Weltweit sind an den Weihnachtstagen schon mehr als 5.600 Flüge ausgefallen, besonders stark betroffen sind die USA. Fast 16.000 Flüge waren verspätet. Fluggesellschaften begründeten die Ausfälle vor allem mit Krankmeldungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Die Situation dürfte sich auch am Sonntag nur leicht verbessern.

Wie Daten der Website Flightaware.com von Samstagmittag zeigten, wurden alleine am Christtag weltweit knapp 2.500 Flüge storniert. Rund 850 der stornierten Flüge sollten demnach an US-Flughäfen starten oder landen. Am Freitag hatte Flightaware weltweit rund 2.400 stornierte Flüge verzeichnet. Auch für den Stefanitag wurden der Website zufolge bereits knapp 800 Flugausfälle angekündigt.

Die vielen Flugausfälle in einer der Hauptreisezeiten des Jahres sind nach Angaben der Fluggesellschaften darauf zurückzuführen, dass viele Piloten, Flugbegleiter und andere Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert sind oder unter Quarantäne stehen.

Reisende auf einem Flughafen
APA/AFP/David McNew
Die Omikron-Welle machte vielen Reisenden zu Weihnachten einen Strich durch die Rechnung

Auch Delta streicht Flüge wegen Omikron

Die Ausfälle betrafen laut dem britischen „Guardian“ vor allem fünf Fluggesellschaften: Neben United und Delta in den USA vor allem Air China und China Eastern sowie Air India. Von Delta hieß es in einem Bericht der britischen Tageszeitung vom Freitag, man habe „alle Möglichkeiten und Ressourcen ausgeschöpft – einschließlich der Umleitung und des Austauschs von Flugzeugen und Besatzungen“, bevor man trotzdem Dutzende Verbindungen habe stornieren müssen.

Allein die US-Fluggesellschaft United Airlines musste laut Flightaware am Freitag und Samstag rund 440 Flüge stornieren – und damit etwa zehn Prozent aller vorgesehenen Flüge. „Der landesweite Anstieg bei den Omikron-Fällen in dieser Woche hatte direkte Auswirkungen auf unsere Besatzungen und die Menschen, die unseren Betrieb aufrechterhalten“, erklärte die Airline. Bei Alaska Airlines mussten zahlreiche Mitarbeiter nach CoV-Kontakten in Quarantäne. Elf Flüge wurden gestrichen.

Einer Schätzung des Verkehrsclubs American Automobile Association zufolge hatten in den USA mehr als 109 Millionen Menschen geplant, zwischen dem 23. Dezember und dem 2. Jänner zu verreisen. Das waren 34 Prozent mehr als im Vorjahr. Die meisten der Reisen für die diesjährige Weihnachtszeit waren jedoch bereits vor dem Auftreten der Omikron-Variante gebucht worden.

Omikron legt Flugverkehr lahm

Tausende Flüge sind weltweit zu Weihnachten ausgefallen. Personalmangel – ausgelöst durch die Omikron-Variante – wird von den Fluglinien als Grund für die Ausfälle genannt.

Tausende Passagiere in Australien umgebucht

Auch in Australien waren am Freitag Tausende Passagiere von kurzfristigen Stornierungen betroffen: Mehr als 100 Inlandsflüge von Sydney und Melbourne in andere Städte wurden gestrichen, schrieb die BBC. Ein Sprecher von Jetstar, auf den viele davon entfielen, sagte, die Fluggesellschaft habe „die überwiegende Mehrheit“ der betroffenen Passagiere „innerhalb weniger Stunden nach ihrer ursprünglichen Abflugzeit umgebucht, damit sie ihr Ziel rechtzeitig zu Weihnachten erreichen können“.

Fluggesellschaften wollen Lockerung für Quarantäneregeln

Als Reaktion auf das Chaos rechtzeitig zu den Feiertagen forderten die Fluggesellschaften eine Lockerung der Quarantänevorschriften für geimpfte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Delta-Chef Ed Bastian bat den Leiter der US-Seuchenbehörde CDC, die Selbstisolation für geimpfte Personen mit Durchbruchsinfektionen von zehn auf fünf Tage zu verkürzen. Der Verband Airlines for America und die Linie JetBlue schlossen sich dieser Forderung an.

Lockerungen gab es bereits für das Gesundheitspersonal: Aus Sorge vor einer Überlastung der Krankenhäuser wegen Omikron reduzierten die US-Gesundheitsbehörden die Isolationsdauer für Gesundheitspersonal nach einer CoV-Infektion. Wer einen negativen Test und keine Symptome habe, könne nach sieben Tagen an den Arbeitsplatz zurückkehren, teilte die CDC am Donnerstag mit.