Kreuzfahrtschiff Carnival Freedom
APA/AFP/Karen Bleier
CoV-Ausbrüche auf See

Kreuzfahrtschiffe als „Petrischalen“

Das weihnachtliche Reisechaos in den USA ist nicht nur zahlreichen Flugausfällen geschuldet. Das Coronavirus machte zuletzt auch etlichen Kreuzfahrten einen Strich durch die Rechnung. Für die Branche, die ihre Fahrten gerade erst wieder aufnahm, ist die Omikron-Variante eine Hiobsbotschaft.

Zu Weihnachten in die Karibik, dieser Traum platzte zu den Feiertagen für rund 2.500 Passagierinnen und Passagiere der „Carnival Freedom“. Dem Kreuzfahrtschiff des Branchenriesen Carnival wurde die Einreise in zwei Häfen verweigert. Die Behörden der niederländischen Karibikinseln Aruba und Bonaire erlaubten dem Schiff am Wochenende nicht, deren Häfen anzulaufen, weil sich an Bord das Virus ausgebreitet hatte. Wie viele Infektionen es auf der „Carnival Freedom“ gab, teilte die Reederei nicht mit. Eine „kleine Anzahl von Personen“ an Bord befinde sich aufgrund positiver Covid-19-Tests in Isolation, hieß es nur.

Alle Gäste auf dem Schiff seien geimpft und hätten einen negativen Coronavirus-Test vorweisen müssen, bevor sie einchecken konnten. „Die rasche Verbreitung der Omikron-Variante kann die Art und Weise beeinflussen, wie einige Behörden selbst eine kleine Anzahl von Fällen betrachten – selbst wenn diese mit unseren strengen Protokollen gehandhabt werden“, so die Kreuzfahrtgesellschaft. Am Sonntag kehrte das Schiff schließlich unverrichteter Dinge wieder zu ihrem Startpunkt in Miami zurück.

„Wir fahren in einer Petrischale“, sagte eine Passagierin gegenüber der „Washington Post“. „Ich fühle mich, als hätte ich die vergangene Woche auf einem Superspreader-Event verbracht.“

Serienweise Ausbrüche an Bord

Die „Carnival Freedom“ war nicht das einzige Kreuzfahrtschiff, auf dem es nun Ausbrüche gab. Ein weiteres Carnival-Schiff sowie ein Kreuzer der Reederei Royal Caribbean waren gezwungen, ihre Reisen abzubrechen. Auf der „Odyssey of the Seas“ waren 55 Passagiere und Besatzungsmitglieder positiv getestet worden, obwohl fast alle an Bord gegen das Virus geimpft waren.

CoV-Fälle an Bord: Inseln verweigern Anlegen

Wegen einiger CoV-Fälle an Bord ist den Passagieren des Schiffs „Carnival Freedom“ in der Karibik in zwei Häfen die Einreise verweigert worden. Die Behörden der niederländischen Karibikinseln Aruba und Bonaire untersagten dem Schiff das Anlegen. Alle Gäste auf dem Schiff seien geimpft und hätten einen negativen CoV-Test vorweisen müssen, bevor sie einchecken konnten. Nach rund einer Woche ist das Kreuzfahrtschiff wieder in Miami angekommen.

Schon Anfang Dezember durfte das deutsche Kreuzfahrtschiff „Hamburg“ seinen argentinischen Zielhafen nicht anfahren, nachdem ein Coronavirus-Fall an Bord entdeckt wurde. Weitere große Gesellschaften mussten ihre Reisepläne vergangene Woche umändern. Dutzende weitere stehen zudem unter Beobachtung der US-Seuchenbehörde CDC.

Zwangspause der Reedereien

Manche Kreuzfahrtgesellschaften mussten ihre Regeln nach CoV-Ausbrüchen erneut verschärfen und nehmen nun keine neuen Buchungen mehr an. Für die Branche, die schon auf eine Erholung gehofft hatte, eine große Enttäuschung. Mehr als ein Jahr mussten die großen Kreuzer eine Zwangspause einlegen, Mitte März 2020 hatten die US-Behörden alle Kreuzfahrten wegen der Pandemie untersagt. Tausende Reisende waren zuvor wochenlang auf diversen Schiffen festgesessen, weil die Häfen überall auf der Welt das Anlegen untersagt hatten. Nach Wiederaufnahme der Fahrten schrieb die CDC vor, dass mehr als 95 Prozent der Passagiere und Besatzungsmitglieder geimpft sein müssen.

Omikron verschärft Lage

Nun ist die Lage wegen der hochansteckenden Omikron-Variante erneut unkalkulierbar. In Europa, wo die Kreuzfahrten schon im Sommer wieder aufgenommen wurden, versuchten die Reedereien zuletzt, die Gäste mit flexiblen Buchungsbedingungen zu locken. Das Auswärtige Amt in Deutschland rät allerdings seit Mitte November pauschal von der Teilnahme an Kreuzfahrten ab. „Es besteht das Risiko, dass im Falle eines Covid-19-Ausbruchs an Bord – auch unter geimpften Reisenden – von den zuständigen Behörden im Ausland eine mehrtägige Schiffsquarantäne verhängt wird.“

Das österreichische Außenministerium rät generell von nicht notwendigen Reisen „dringend“ ab. Für die meisten Länder gelte wegen des Coronavirus ein hohes Sicherheitsrisiko (Sicherheitsstufe 4). „Zudem muss aufgrund der zunehmenden Ausbreitung der Virusvariante Omikron mit Einschränkungen im internationalen Flugverkehr sowie mit kurzfristig angekündigten Änderungen bzw. Verschärfungen bei den Einreisebestimmungen einzelner Länder gerechnet werden“, heißt es.