Tote durch Überschwemmungen in Brasilien

Anhaltende heftige Regenfälle haben im Nordosten Brasiliens Medienberichten zufolge die schwersten Überschwemmungen seit mehr als 30 Jahren ausgelöst. Bisher kamen im Bundesstaat Bahia mindestens 20 Menschen ums Leben, weitere 30.000 wurden obdachlos, wie es unter Berufung auf den Zivilschutz hieß. Insgesamt seien etwa 470.000 Einwohnerinnen und Einwohner von den Unwettern betroffen.

Pegelstand stieg um bis zu zehn Meter

„An eine so große Tragödie kann ich mich in der jüngeren Geschichte Bahias nicht erinnern“, schrieb Gouverneur Rui Costa auf Twitter. „Hier im Süden Bahias geht die Welt unter, und niemand sieht uns“, klagte die 24-jährige Lorena Vicente in der Zeitung „O Globo“ über die Situation in dem Bundesstaat, der mit seiner Hauptstadt Salvador jedes Jahr auch viele Touristinnen und Touristen anzieht.

Menschen werden aus dem Hochwasser gerettet
AP/Manuella Luana

In Itabuna retteten Nachbarn mit Hilfe von Luftmatratzen eine 102-Jährige aus ihrem Haus, wie örtliche Medien berichteten. „Das Wasser stieg so stark an, dass es über die Treppe in die Wohnung kam“, sagte der Neffe der Frau Reportern. Der Pegelstand des Flusses Cachoeira sei in der Gegend um bis zu zehn Meter gestiegen.

Seit November schwere Unwetter

Bahia leidet bereits seit November unter schweren Unwettern, die nicht nur ganze Landstriche unter Wasser setzen, sondern auch Erdrutsche auslösten. Am Weihnachtswochenende kam der Bruch zweier Dämme in der Region hinzu. Die Verwaltungen der Gemeinden Itambe und Jussiape riefen in sozialen Netzwerken die Bewohner auf, sich in Sicherheit zu bringen. Mit der Klimaveränderung kommt es weltweit immer häufiger zu Starkwetterereignissen mit schweren Schäden für Natur und Menschen.