Überlegungen zu Lockerung von Quarantäneregelung

Auch in Österreich wird angesichts der ansteckenderen Omikron-Variante über die – in einigen Ländern schon umgesetzte – Lockerung der Quarantäneregeln diskutiert. Mit zu erwartenden Tausenden Neuinfektionen täglich würde die Zahl der Arbeitnehmer in Krankenstand und in Quarantäne zum Problem.

Das Gesundheitsministerium prüft laut der Generaldirektorin für die Öffentliche Gesundheit, Katharina Reich, bereits eine Lockerung. Eine solche müsste „in einem gesamtstufenhaften Vorgehen stimmig sein“, und „das ist durchaus vorstellbar“, sagte Reich gestern in der ZIB1. Zuvor hatte sich bereits Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) für eine Verkürzung der Absonderung ausgesprochen.

Derzeit strengere Regeln für Omikron-Kontaktpersonen

Nach den aktuell geltenden Regeln müssen Personen nach Kontakt mit einem Omikron-Infizierten für zehn Tage in Quarantäne, nach fünf Tagen ist ein Freitesten möglich – so ein ausreichendes Testangebot zur Verfügung steht.

Koalition beschränkt Silvesterpartys stark

Weil die Zahl der positiv getesteten Österreicher mit der wahrscheinlich harmloseren „Omikron“-CoV-Variante derzeit steigt, verhängt die türkis-grüne Bundesregierung zahlreiche CoV-Vorschriften und -Verbote für Silvesterfeiern über die Österreicher.

Allerdings gelten nach wie vor auch Geimpfte und Genesene als K1-Person, müssen also in Absonderung. Das ist bei den bisherigen CoV-Varianten anders. In diesem Fall können Geimpfte und Genesene auch bei einem direkten Kontakt als K2-Personen eingestuft werden und müssen sich somit nicht absondern.

In Wien noch kein Omikron-Infizierter im Spital

Hacker sprach sich im „Standard“ dafür aus, die Absonderung auf fünf Tage oder eine Woche zu verkürzen und die Quarantäneregeln zu lockern. Er verwies darauf, dass bisher von den knapp 2.000 positiv auf Omikron getesteten Menschen in Wien kein einziger im Spital landete.

Warten auf Daten aus Großbritannien und Dänemark

Der Simulationsforscher Niki Popper verwies in der „Wiener Zeitung“ darauf, dass die Aussichten für die zweite Jännerhälfte derzeit noch äußerst unsicher seien. Für die nächste Prognose am Mittwoch erwarte man einerseits detailliertere Daten aus Großbritannien, die zeigen, „ob die Welle dort tatsächlich schon wieder runtergeht“ – und andererseits validere Zahlen aus Dänemark zu Hospitalisierungen.

Diese Daten werden etwa für die Entscheidung wichtig sein, wie es nach den Weihnachtsferien mit Schulöffnungen weitergeht, aber auch für die Entscheidung darüber, ob die Quarantäne bei einer Ansteckung eventuell verkürzt werden könnte.