Scharfe Kritik an Tesla wegen Showrooms in Xinjiang

Der US-amerikanische E-Auto-Produzent Tesla hat mit der jüngsten Eröffnung eines Showrooms in der chinesischen Region Xinjiang viel Kritik auf sich gezogen. Hintergrund ist der seit Jahren erhobene Vorwurf an die chinesische Führung, dass sie die muslimische Minderheit der Uiguren in der Region zur Zwangsarbeit heranziehe. Die EU, USA, Großbritannien und Kanada verhängten inzwischen Sanktionen – Peking weist die Vorwürfe zurück.

US-Präsident Joe Biden unterzeichnete erst im Dezember ein Gesetz, das den Import von zahlreichen Produkten aus Xinjiang verbietet. Das Gesetz sieht ein Verbot von Produkten vor, die ganz oder teilweise in dieser chinesischen Provinz hergestellt wurden – es sei denn, die Unternehmen können nachweisen, dass die Produkte nicht mit Zwangsarbeit hergestellt wurden, was als schwierig gilt. Weiters planen die USA einen diplomatischen Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking.

Forderung an Musk: „Menschenrechte berücksichtigen“

Besonders heftige Kritik an Tesla kam von Menschenrechtsorganisationen. Der Council on American-Islamic Relations (CAIR) forderte bereits die umgehende Schließung des Showrooms sowie das Ende „wirtschaftlicher Unterstützung des Genozids (an der Minderheit, Anm.)“. „Kein amerikanischer Konzern sollte Geschäfte in einer Region, die den Fokuspunkt einer Genozidkampagne gegen eine religiöse und ethnische Minderheit bildet, machen“, so Ibrahim Hooper von CAIR.

In die gleiche Kerbe schlug Sophie McNeill von der NGO Human Rights Watch. „Peking und Firmen haben lange von der weltweiten Bereitschaft, Profite über Menschenrechte zu stellen, profitiert – sogar angesichts der Verbrechen gegen die Menschlichkeit, aber wir dürfen nicht erlauben, dass sich das 2022 fortsetzt“, so McNeill. „Elon Musk und Tesla-Geschäftsleute müssen die Menschenrechte in Xinjiang berücksichtigen oder riskieren, sich mitschuldig zu machen.“ Tesla äußerte sich zu den Vorwürfen bisher nicht.