Im September 2008 eröffnet, ist die sich über Venedigs Canal Grande spannende Ponte della Costituzione (Brücke der Verfassung) von Anfang an unter keinem guten Stern gestanden. Abseits der Debatte, ob die vom spanischen Architekten Santiago Calatrava entworfene Brücke in das Stadtbild der seit 1987 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannten Lagunenstadt passt, ist die Liste der seit der Eröffnung notwendigen Änderungen nun um einen weiteren, mit einer halben Million Euro budgetierten Kostenfaktor reicher.
Konkret hat Venedigs Stadtverwaltung Medienberichten zufolge den Austausch der zunächst noch als zentrales Bauelement der Calatrava-Brücke beworbenen Glasplatten genehmigt – auf denen seit Jahren Fußgängerinnen und Fußgänger reihenweise ausrutschen und sich verletzen. Bisherige Maßnahmen – darunter etwa die Anbringung von Antirutschstreifen – haben daran wenig geändert. Nun sollen Steinplatten und damit eine schon länger im Raum stehende Option das Problem nachhaltig lösen.
„Eine der schönsten Brücken der Welt“
Es wäre nicht der erste Eingriff in die 94 Meter lange Bogenbrücke, die Venedigs Bahnhof mit dem Piazzale Roma verbindet. Für reichlich Schlagzeilen sorgte etwa eine nachträglich an der nicht barrierefreien Brücke angebrachte Gondel. Das 1,8-Millionen-Investment wurde zur Lachnummer und ist inzwischen wieder entfernt. Der Stadtverwaltung platzte dabei auch schon einmal der Kragen. Was folgte, war eine Anzeige und ein 2019 zu 78.000 Euro verurteilter Calatrava.
Dieser reagierte einem Medienbericht zufolge auf die jüngsten Berichte und bezeichnete das von ihm geplante Bauwerk als eine der schönsten Brücken der Welt. Der ursprünglich installierte Glasbelag habe sehr wohl aus einer rutschfesten Oberfläche bestanden, wie Calatrava nach Angaben des Onlineportals Archinect weiter mitteilte. Allerdings seien in Folge einige Glasscheiben durch nicht für diesen Zweck geeignetes Glas ersetzt worden. Sein Büro unterstütze nun aber das Vorhaben, die Glasscheiben durch Trachytplatten zu ersetzen.