Opferzahl in Nigeria nach Überfällen steigt auf über 200

Nach einer Serie von Überfällen in Nigeria ist die Opferzahl auf nunmehr über 200 Menschen gestiegen. Die Angriffe fanden im Norden des westafrikanischen Landes statt, wie die Regierung heute bekanntgab. Sie richteten sich von Dienstag bis Donnerstag gegen insgesamt acht Dörfer im Bundesstaat Zamfara.

Augenzeugen hatten bereits von deutlich mehr Opfern berichtet. Die Angreifer hätten wahllos auf Bewohner gefeuert. Auch mehrere der Bewaffneten wurden laut Polizeiangaben getötet. Mehr als 10.000 Menschen seien obdachlos, weil ihre Häuser von den Bandenmitgliedern zerstört wurden, „und viele werden noch vermisst“, hieß es in einer Erklärung der Ministerin für humanitäre Angelegenheiten, Sadiya Umar Farouq.

Nigerias Präsident Muhammadu Buhari verurteilte die Überfälle und bezeichnete sie als „Verzweiflungstat von Massenmördern“. Die Regierung hatte die Mitglieder bewaffneter Banden kürzlich offiziell als „Terroristen“ eingestuft, um mit härteren Strafen gegen sie vorzugehen.

Hintergründe unklar

Über die Hintergründe ist bisher nichts bekannt. Daher war unklar, ob es sich bei den Angreifern um Angehörige der islamistischen Terrormiliz Boko Haram oder um kriminelle Banden handelt. In dem Gebiet agieren auch ehemalige Rinderhirten, die sich in Banden zusammengeschlossen haben und trotz starker Präsenz der Sicherheitsbehörden die Bevölkerung terrorisieren.

Die jüngste Attacke, bei der auch Häuser niedergebrannt wurden, erfolgte trotz einer Militäroperation, die sich gegen diese Banden richtet. In der Region werden oft auch Schüler verschleppt, um Lösegeld zu erpressen.