Dutzende Ruander fliehen vor Impfung in benachbarte DR Kongo

In den vergangenen Tagen haben Dutzende Menschen aus Ruanda die Grenze zur benachbarten Demokratischen Republik (DR) Kongo überschritten. „Die Ruander sagen, dass sie wegen des Coronavirus-Impfstoffs fliehen“, sagte gestern Idee Bakalu, ein Vertreter der kongolesischen Zivilgesellschaft.

„Wir haben schon mindestens 100 Ankünfte verzeichnet“, sagte auch der Verwaltungsbeamte der Insel Idjwi, Karongo Kalaja. Die Insel liegt im Kivu-See, der die Grenze zwischen Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo markiert. Kalaja zufolge setzen die Ruander in kleinen Gruppen auf Kanus auf die kongolesische Insel über.

Die ruandische Regierungssprecherin Yolande Makolo sagte, dass alle Einwohnerinnen und Einwohner Ruandas zur Impfung gegen das Coronavirus aufgerufen seien. „Eine Handvoll Ruander ist in die Nachbarländer übergelaufen und hat behauptet, gegen die Impfung zu sein, meist aus religiösen Gründen“, räumte sie ein. Die ruandischen Behörden würden mit den kongolesischen zusammenarbeiten, um die Rückführung zu organisieren.

Vergleichsweise hohe Impfquote in Ruanda

Ruanda hat strenge Einschränkungen zur Eindämmung der CoV-Pandemie ergriffen, darunter ein rigoroses Testsystem mit Kontaktnachverfolgung. Auch die Impfkampagne ist im Vergleich zu anderen afrikanischen Ländern weit fortgeschritten – über 60 Prozent der erwachsenen Bevölkerung ist geimpft. Die Impfung ist Voraussetzung für die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel, den Besuch von Bars, Restaurants und öffentlichen Veranstaltungen.