Nordkorea testete offenbar ballistische Raketen von Zug aus

Nordkorea hat nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA offenbar gestern ballistische Raketen von einer mobilen Abschussrampe auf einem Zug gestartet. Wie KCNA heute mitteilte, sei eine Abschussübung in der Provinz Nordpyongan abgehalten worden, um die Leistungsfähigkeit des schienengestützten Regiments überprüfen und beurteilen zu können.

Rakete startet von einem Zug aus in Nordkorea
AP/Korea News Service

Das Land habe das schienengestützte System zum ersten Mal im vergangenen September getestet und erklärte, es sei als möglicher Gegenschlag gegen bedrohliche Kräfte gedacht. Nach Angaben der südkoreanischen Generalstabschefs flogen zwei ballistische Kurzstreckenraketen rund 430 Kilometer weit und erreichten eine maximale Höhe von 36 Kilometern, nachdem sie an der Nordwestküste Nordkoreas in Richtung Osten gestartet waren.

Seit Anfang des Jahres hat Nordkorea in einer ungewöhnlich schnellen Folge von Waffentests drei ballistische Raketen gestartet. Bei den beiden vorangegangenen Starts handelte es sich um Hyperschallraketen, die hohe Geschwindigkeiten erreichen und nach dem Start manövrieren können.

„Harte Reaktion“ auf US-Sanktionen angekündigt

Stunden vor der jüngsten Testübung hat Nordkorea die Vereinigten Staaten für die Verhängung neuer Sanktionen als Reaktion auf die vorangegangenen Raketenstarts scharf kritisiert, sie als Provokation bezeichnet und vor einer harten Reaktion gewarnt. Die US-Regierung verhängte bereits am Mittwoch die ersten Sanktionen gegen Pjöngjang und forderte den UNO-Sicherheitsrat auf, mehrere nordkoreanische Personen und Organisationen auf eine schwarze Liste zu setzen.

Nordkorea sind Tests von Raketen und Atomwaffen nach einer Resolution des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen untersagt. Versuche, den international nahezu vollständig isolierten Staat auf diplomatischem Wege davon abzubringen, sind bisher nicht erfolgreich verlaufen.