Oxfam: Zehn Reichste verdoppelten in Pandemie Vermögen

Die Pandemie hat aus Sicht der Organisation Oxfam soziale Ungleichheiten verschärft. Während sich das Vermögen der zehn reichsten Milliardäre verdoppelt habe, lebten über 160 Millionen Menschen zusätzlich in Armut, heißt es in einem Bericht, den Oxfam heute kurz vor Beginn einer digitalen Konferenz des Weltwirtschaftsforums vorstellte.

Oxfam forderte von den Regierungen weltweit, Konzerne und Superreiche zur Finanzierung sozialer Grunddienste stärker zu besteuern, für globale Impfgerechtigkeit zu sorgen und die Wirtschaft am Gemeinwohl auszurichten.

Oxfam sieht große Impfungleichheit

Mittlerweile seien über drei Milliarden Menschen zweifach gegen CoV geimpft, doch nur rund neun Prozent der Menschen in Ländern mit niedrigem Einkommen hätten mindestens eine Impfdosis erhalten, so Oxfam: „Millionen Menschen, die hätten gerettet werden können, sind wegen der ungerechten Impfstoffverteilung an der Pandemie und ihren Folgen gestorben.“

Die Impfstoffe müssten als öffentliches Gut behandelt werden, auch weil Regierungen ihre Entwicklung mit viel Steuergeld gefördert hätten.

Pandemie „gleicht für Milliardäre Goldrausch“

Manuel Schmitt, Referent für soziale Ungleichheit bei Oxfam Deutschland, sagte: „Für Milliardäre gleicht die Pandemie einem Goldrausch. Regierungen haben Milliarden in die Wirtschaft gepumpt, doch ein Großteil ist bei Menschen hängen geblieben, die von steigenden Aktienkursen besonders profitieren. Während ihr Vermögen so schnell wächst wie nie zuvor und einige Ausflüge ins All unternehmen, hat die weltweite Armut drastisch zugenommen.“

Die für diese Woche geplante Jahreskonferenz des Weltwirtschaftsforums in Davos wurde wegen der CoV-Lage verschoben. Stattdessen bringt die Stiftung digital Spitzenpolitiker zusammen, so will der deutsche Kanzler Olaf Scholz am Mittwoch eine Rede halten.