Hongkonger lassen Haustiere per Privatjet ausfliegen

Mehr und mehr Hongkonger verlassen die politisch wie auch coronavirusbedingt zunehmend isolierte Stadt. Für ihre Haustiere chartern viele von ihnen nun Privatjets, wie die britische „Financial Times“ berichtet. Grund dafür ist, dass es aufgrund strenger CoV-Regeln weniger Platz im Frachtraum kommerzieller Flüge gibt.

Üblicherweise tun sich mehrere Tierbesitzerinnen und -besitzer zusammen, um die Kosten für die Privatjets zu tragen. Laut Informationen der „FT“, die mit Privatjetanbietern und auf Tiertransporte spezialisierten Reisebüros gesprochen hat, belaufen sich die Kosten pro Tier und Besitzer auf 200.000 Hongkong-Dollar (rund 22.600 Euro). „Es gibt eine enorme Nachfrage“, berichtet unter anderen Chris Philips, der für Air Charter Service tätig ist und dort Privatjets vermittelt.

Über 1.000 Hamster gekeult

Die Hongkonger Behörden sprachen diesen Monat für insgesamt acht Länder coronavirusbedingt Landeverbote aus – weshalb zahlreiche Flüge storniert werden mussten. Die Sonderverwaltungszone verfolgt – wie China – eine strikte Null-CoV-Strategie samt rigiden Quarantänemaßnamen. Auch gegen potenziell infizierte Haustiere wird vorgegangen: Diese Woche wurden über 1.000 Hamster gekeult. Zudem wurden über 150 Kunden von Tiergeschäften unter Quarantäne gestellt.

Viele in Hongkong ansässige Ausländer, aber auch Hongkonger, die mit der politischen Lage infolge des Inkrafttretens des umstrittenen „Sicherheitsgesetzes“ unzufrieden sind, verlassen die Stadt deshalb nun. Laut offiziellen Daten war die Bevölkerung Hongkongs im ersten Halbjahr 2021 überhaupt um 1,2 Prozent geschrumpft.