Fans erreichte die Nachricht von Meat Loafs Tod am Freitag durch eine Nachricht auf seiner Facebook-Seite. „Mit gebrochenen Herzen geben wir bekannt, dass der unvergleichliche Meat Loaf heute Abend verstorben ist, mit seiner Frau Deborah an seiner Seite. Die Töchter Pearl und Amanda und enge Freunde waren in den letzten 24 Stunden bei ihm", hieß es.
Seine erstaunliche Karriere habe sich über sechs Jahrzehnte erstreckt, in denen er weltweit über 100 Millionen Alben verkaufte und in über 65 Filmen mitspielte. Die Todesursache werde nicht bekanntgegeben, sagte sein langjähriger Agent Michael Greene dem Branchenmedium Deadline.com.
Laut Informationen der Plattform TMZ starb Meat Loaf am Donnerstag an Covid-19. Er habe nach seiner Infektion mit dem Virus schon ein Geschäftsessen diese Woche, bei dem es um eine neue Show gehen sollte, absagen müssen. Danach sei es schnell ernst um seinen Gesundheitszustand geworden, hieß es. Meat Loaf habe sich in der Vergangenheit gegen verpflichtende Impfungen ausgesprochen. Ob er selbst geimpft war, ist unbekannt.
Musicals, Alben und Filme
Meat Loaf kam 1947 als Marvin Lee Aday im US-Bundesstaat Texas zur Welt, später benannte er sich in Michael um. Seine Kindheit war hart: „Ich habe meinem Vater vergeben, dass er versucht hat, mich mit einem Schlachtermesser zu töten“, sagte der Sänger einmal der britischen Zeitung „The Telegraph“ über den Alkoholiker. Meat Loafs Mutter starb an Krebs, als er noch ein Teenager war. Im Alter von 20 Jahren begann die musikalische Karriere des Sängers mit der voluminösen Stimme, der auch eine Schauspielausbildung absolvierte.
Er zog nach Los Angeles, sprach für Rollen in Musicals vor und sicherte sich Engagements in „Hair“ und „The Rocky Horror Picture Show“. Vor allem mit seiner Rolle des Eddie in der „Rocky Horror Picture Show“ (1975) erntete er Lob. Eddie fährt auf seinem Motorrad aus einem überdimensionalen Kühlschrank in die Szenerie und singt den Song „Hot Patootie – Bless My Soul“.
Bei den Proben zu dem Musical „More Than You Deserve“ traf er 1974 auf den Texter, Komponisten und Musikproduzenten Jim Steinman, mit dem er kurz darauf „Bat Out of Hell“ schuf.
Auf der folgenden Welttournee ruinierte sich der Bombast-Rocker, der gern in Frack, Seidentuch und Rüschenhemd auftrat, seine vier Oktaven umfassende Stimme. Meat Loaf stürzte ab: Depressionen und eine Alkoholsucht setzten ihm zu. Seine Manager klagten ihn, er war pleite, auch die Freundschaft zu Steinman ging in die Brüche. Die folgenden Platten waren wenig erfolgreich.
Doch Meat Loaf rappelte sich auf. Anfang der 90er Jahre versöhnte er sich nach Streitereien wieder mit Steinman und produzierte mit ihm das zweite „Bat Out of Hell“-Album, das heute für eines der größten Comebacks der Musikgeschichte steht. Die erste Auskopplung „I’d Do Anything for Love (But I Won’t Do That)“ eroberte die Charts – 16 Jahre nach seinem ersten internationalen Erfolg war er wieder ganz oben. Der Songtext gilt als einer der rätselhaftesten der Musikgeschichte. Denn bei der Aussage „I’d Do Anything for Love (But I Won’t Do That)“ bleibt Meat Loaf schuldig, was genau er denn für die Liebe nicht tun würde.
Bleibender Spitzname
Wie er zu seinem Spitznamen kam, der übersetzt Fleischlaibchen bedeutet, erzählte er einmal in einem Interview: „Mein Vater nannte mich ‚Meat‘, weil ich als Baby so rot war. Auf der Highschool wurde ich dann irgendwann von meiner Footballmannschaft ‚Meat Loaf‘ genannt.“
US-Sänger Meat Loaf gestorben
Der Sänger und Schauspieler Meat Loaf – mit bürgerlichem Namen Michael Lee Aday – ist tot. Er starb im Alter von 74 Jahren im Kreise seiner Familie. Weltbekannt wurde er in den 1970er Jahren mit dem Album „Bat Out of Hell“.
Politisch engagierte sich Meat Loaf aktiv für die Republikanische Partei. 2012 machte der Sänger Wahlkampf für Mitt Romney, der dem Demokraten Barack Obama unterlag. Zu seinem letzten Album „Braver Than We Are“ von 2016 erklärte Meat Loaf, dieses sei „explizit und politisch unkorrekt (ich hasse politische Korrektheit)“.
Große Trauer
Die Bestürzung in der Branche ist groß. In sozialen Netzwerken nahmen frühere Wegbegleiter Abschied. Cher erinnerte sich, sie habe „so viel Spaß“ mit Meat Loaf bei den Aufnahmen zum Rocksong „Dead Ringer for Love“ (1981) gehabt. „Bilde ich mir das nur ein, oder sterben alle zwei Tage großartige Menschen in der Kulturwelt?“, schrieb sie. Der britische Sänger Boy George sendete „Liebe und Gebete an seine ganze Familie und engen Freunde“.
„Im Gewölbe des Himmels wird Rock erschallen. Ruhe in Frieden“, twitterte der britische Starkomponist Andrew Lloyd Webber.
„Wir wissen, wie viel er so vielen von euch bedeutet hat, und wir wissen all die Liebe und Unterstützung wirklich zu schätzen, während wir uns durch diese Zeit der Trauer bewegen, in der wir einen so inspirierenden Künstler und schönen Mann verloren haben“, hieß es auf Facebook weiter. „Von seinem Herzen zu euren Seelen (…) hört niemals auf zu rocken!“