Schwerer IS-Angriff auf Gefängnis in Syrien: Mehr als 40 Tote

Bei einem der schwersten Angriffe der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien in den vergangenen Jahren sind gestern laut Aktivisten mehr als 40 Menschen getötet worden. Die Extremisten griffen ein Gefängnis in der von den Kurden kontrollierten Stadt al-Hassaka im Nordosten des Bürgerkriegslandes an, so die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in England heute.

Über Stunden hielten schwere Gefechte an. Bei einem IS-Angriff im benachbarten Irak starben außerdem elf Soldaten. Die Beobachtungsstelle stützt sich auf ein Netzwerk von Informanten in Syrien. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite oft kaum zu überprüfen.

Bei dem Angriff auf das Gefängnis habe der IS inhaftierte Anhänger befreien wollen, erklärte die Beobachtungsstelle weiter. Unter den Opfern waren 16 IS-Kämpfer und fünf Zivilisten. Dutzende Extremisten seien geflohen. Es habe sich um den heftigsten IS-Angriff seit fast drei Jahren gehandelt.

Die von Kurden kontrollierten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) wiederum meldeten, die meisten Flüchtigen seien gefasst worden. Die Lage in dem Gefängnis sei unter Kontrolle, sagte ein SDF-Sprecher.

In dem Gefängnis in al-Hassaka sitzen der kurdischen Nachrichtenagentur Hawar zufolge rund 5.000 IS-Anhänger. Auch in anderen Lagern halten die Kurden noch Tausende Extremisten fest, darunter Hunderte Ausländer.