Offenbar Bewegung in Wiener Atomgesprächen mit Iran

In die festgefahrenen Gespräche zur Wiederbelebung des iranischen Atomprogramms kommt offenbar Bewegung. US-Außenminster Antony Blinken sagte nach einem Treffen mit Russlands Ressortchef Sergej Lawrow heute in Genf, er sehe nach wie vor die Möglichkeit einer Einigung.

In Brüssel sagte ein ranghoher EU-Vertreter der Nachrichtenagentur Reuters, die Gespräche in Wien gingen in die richtige Richtung, eine Einigung könnte in Reichweite sein.

Es gebe Fortschritte in einer Reihe von Punkten, so der EU-Vertreter. Blinken sagte, das Thema sei Gegenstand seines Gesprächs mit Lawrow gewesen. Der Umgang mit dem iranischen Atomprogramm sei im Übrigen ein gutes Beispiel dafür, wie Russland und die USA zusammenarbeiten könnten.

Baerbock: „Zeitfenster für Lösung schließt sich“

Bei seinem gestrigen Besuch in Berlin hatte Blinken mit Blick auf den Iran noch gesagt, es seien „ganz, ganz dringend Fortschritte“ notwendig. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hatte sich allerdings pessimistischer geäußert: „Das Zeitfenster für eine Lösung schließt sich immer weiter“, sagte sie.

Der EU-Vertreter in Brüssel, der namentlich nicht genannt werden wollte, sagte: „Mein Eindruck ist, dass wir auf dem richtigen Weg zu einem finalen Abkommen sind.“ Bedenken habe er lediglich wegen des Zeitrahmens. „Da habe ich das Gefühl, dass wir zu langsam sind“, sagte er, ohne diesen Punkt näher ausführen zu wollen. „Aber ich denke, wir werden eine Einigung haben (…) und ich denke, dass das eher früher als später der Fall sein wird.“