Warnung vor Spaltung von Bosnien-Herzegowina

Der Vertreter der internationalen Gemeinschaft in Bosnien-Herzegowina, Christian Schmidt, hat vor der Spaltung des Landes gewarnt und die Europäische Union um Hilfe gebeten.

„Um zu verhindern, dass aus dem jetzigen ein heißer Konflikt wird, bei dem aufeinander geschossen wird, müssen wir klarmachen: Der Staat darf nicht gespalten werden und er muss funktionieren“, sagte Schmidt dem Nachrichtenportal The Pioneer.

Die Abspaltungsbestrebungen des Serbenführers Milorad Dodik verlangten eine Reaktion. „Personenbezogene Sanktionen wären eine Option“, schlug Schmidt vor. Die dafür benötigte Einstimmigkeit in der EU halte er für möglich.

Zudem müssten Finanzhilfen an Bedingungen geknüpft werden. „Ich empfehle allen internationalen Gebern, dies zu tun, nicht nur der EU.“ Der frühere CDU-Politiker soll am Mittwoch im Europaausschuss des deutschen Bundestags über die Lage auf dem Westbalkan berichten.

Zuletzt hatte die US-Regierung Anfang Jänner Dodik wegen angeblicher Korruption und dessen Bemühungen zur Destabilisierung von Bosnien-Herzegowina mit Sanktionen belegt. Dodik ist der bestimmende Politiker im serbischen Landesteil von Bosnien, der Republika Srpska, sowie das serbische Mitglied im bosnischen Staatspräsidium. Als Nationalist versucht er, die Republika Srpska aus Bosnien abzuspalten. Dodik hatte die Vorwürfe der USA zurückgewiesen.