Lufthansa prüft bei ITA-Übernahme auch eigene Beteiligung

Bei der geplanten Übernahme der Alitalia-Nachfolgerin ITA prüft die AUA-Mutter Lufthansa auch einen Einstieg mit eigenem Kapital. Man werde die 90-Tage-Frist nutzen, um sämtliche Optionen einschließlich einer Beteiligung zu überprüfen, sagte heute ein Unternehmenssprecher in Frankfurt. Am Vortag hatte die weltgrößte Reederei MSC ihre Absicht erklärt, die ITA mehrheitlich zu übernehmen, wobei die Lufthansa als „kommerzieller Partner“ mitwirken sollte.

Mitte Oktober als Nachfolgerin der Alitalia gestartet

Bisher hatte Lufthansa eine direkte Beteiligung an der noch im Staatsbesitz befindlichen Airline ausgeschlossen. MSC und Lufthansa haben 90 Arbeitstage für exklusive Gespräche zu dem möglichen Geschäft verlangt. Der ITA-Verwaltungsrat soll die Details der Interessenbekundung in einer bevorstehenden Sitzung prüfen, hieß es. ITA war am 15. Oktober als Nachfolgerin von Alitalia gestartet, nachdem die italienische Traditionsfluggesellschaft wegen jahrelanger Verluste nicht mehr zukunftsfähig war.

ITA-Verwaltungsratspräsident Alfredo Altavilla feierte das Angebot bereits als großen Erfolg, weil es gelungen sei, das Interesse von Lufthansa und MSC zu wecken. Die industrielle Logik davon sei „sehr überzeugend“ und „äußert interessant“, betonte Altavilla im Gespräch mit dem „Handelsblatt“. Er sehe Möglichkeiten beim Transport der Kreuzfahrtkunden von MSC sowie im Frachtbereich. Die Reederei hat ihren Hauptsitz zwar in Genf, ist aber im Besitz einer italienischstämmigen Familie.