Sarah Palin: Erst CoV-Verstoß, dann positiver Test

In Europa ist Sarah Palin möglicherweise schon in Vergessenheit geraten, in den USA hingegen ist sie weiterhin politisch höchst aktiv. Die ehemalige Gouverneurin des Bundesstaats Alaska und republikanische Vizepräsidentschaftskandidatin von 2008 geriet nun mit einem CoV-Verstoß erneut in die Schlagzeilen. Sie besuchte in New York das Luxusrestaurant Elio’s auf der Upper East Side von Manhattan. Sie speiste dort am Samstag, obwohl sie das ohne Impfnachweis nicht hätte tun dürfen. Gestern wurde bekannt, dass sie eine CoV-Infektion hat.

„Wir haben einfach einen Fehler gemacht“, sagte Luca Guaitolini, ein Manager des Restaurants, gegenüber der „New York Times“. Das Lokal überprüfe hauptsächlich die Impfnachweise von erstmaligen Gästen, aber nicht von Stammgästen. Palins Begleitung an dem Abend sei ein langjähriger Kunde gewesen. „Sie ist wahrscheinlich einfach hereingekommen und zum Tisch gegangen. Wir versuchen, der Angelegenheit auf den Grund zu gehen.“ Palins Anwälte antworteten der Zeitung nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.

Gerichtsverhandlung in New York

Die stramm konservative Republikanerin gilt als Impfgegnerin. „Eine Spritze bekomme ich nur über meine Leiche“, sagte sie etwa vergangenen Monat auf einer Konferenz. „Ich werde es nicht tun, und meine Kinder greift auch besser keiner an.“ Palin nannte auch den führenden US-Experten für Infektionskrankheiten, Anthony Fauci, „den größten Ganoven („shyster“) da draußen“.

Palin war in New York, um vor Gericht auszusagen. Sie hatte die „New York Times“ wegen Verleumdung geklagt. Die Zeitung hatte 2017 einen Leitartikel mit dem Titel „Amerikas tödliche Politik“ veröffentlicht, bei der Palin mit einer Schießerei 2011 in Arizona in Verbindung gebracht wurde. Damals starben sechs Menschen, die US-Abgeordnete Gabby Giffords wurde lebensgefährlich verletzt.

Palins politisches Aktionskomitee hatte zuvor eine Karte in Umlauf gebracht, die Giffords und andere Demokratinnen und Demokraten unter einem stilisierten Fadenkreuz zeigte. In dem Leitartikel stand, „die Verbindung zur politischen Aufwiegelung“ sei klar gewesen. Palin klagte auf Schadenersatz. Durch ihre CoV-Infektion musste die Verhandlung nun aber in den Februar verschoben werden.