Saudi-Arabien und Thailand nach Juwelenraub versöhnt

Jahrzehnte nach dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen wegen eines Juwelenraubs haben sich Saudi-Arabien und Thailand offiziell versöhnt.

„Dieser historische Schritt ist das Ergebnis langjähriger Bemühungen auf verschiedenen Ebenen, das gegenseitige Vertrauen und die freundschaftlichen Beziehungen wiederherzustellen“, hieß es gestern in der gemeinsamen Erklärung nach einem Treffen zwischen dem thailändischen Premierminister Prayut Chan-o-cha und dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman. Saudi Airlines kündigte an, dass die Flüge nach Thailand im Mai wieder aufgenommen werden.

Zerwürfnis nach Millionenraub

Die beiden Länder hatten ihre Beziehungen abgebrochen, nachdem 1989 der in Thailand geborene Hausmeister Kriangkrai Techamong Edelsteine im Wert von 20 Millionen Dollar (17,7 Mio. Euro) aus dem Haus eines saudischen Prinzen gestohlen hatte.

Saudi-Arabien hatte der thailändischen Polizei lange Zeit vorgeworfen, bei den Ermittlungen zum Diebstahl gepfuscht zu haben. Außerdem beschuldigte Riad hochrangige thailändische Beamte, die gestohlenen Edelsteine unterschlagen zu haben.

Die thailändische Polizei gab später einige der Juwelen zurück. Saudi-Arabien beklagte allerdings, dass die meisten Fälschungen seien. Der Verbleib des wertvollsten Edelsteins – eines seltenen blauen Diamanten von 50 Karat – ist weiterhin unbekannt.

Geschäftsmann verschwand in Bangkok

Riad schickte 1990 einen Geschäftsmann, um Nachforschungen anzustellen, doch dieser verschwand in Bangkok, wenige Tage nachdem bereits drei saudi-arabische Diplomaten in der Stadt erschossen worden waren.

Im Jahr 2014 wurde das Verfahren gegen fünf Männer, darunter ein hochrangiger thailändischer Polizist, die an der Ermordung des saudischen Geschäftsmanns beteiligt gewesen sein sollen, aus Mangel an Beweisen eingestellt. Der ehemalige Hausmeister Kriangkrai saß wegen des Juwelendiebstahls fünf Jahre im Gefängnis und verkaufte den Großteil der Edelsteine vor seiner Verhaftung. Er wurde 2016 zum Mönch.