Eco Austria erwartet anhaltend hohe Energiepreise

Die Energiepreise dürften die kommenden Jahre hoch bleiben. Das werde sich mit der Zeit in den Verbraucherpreisen niederschlagen, heißt es in einer Analyse des industrienahen Wirtschaftsinstituts Eco Austria.

Das könnte einerseits zu einer anhaltend höheren Inflation beitragen, andererseits die Nachfrage und damit das Wirtschaftswachstum dämpfen, sagte Institutschefin Monika Köppl-Turyna.

Die Markterwartung sei, dass die Preise für Strom bis 2027 hoch bleiben, so Köppl-Turyna, bei Erdgas werde ein stärkerer Rückgang erwarten. Hohe Großhandelspreise würden kurzfristig noch nicht bei den Verbrauchern durchschlagen, da Energie häufig über längerfristige Verträge gekauft wird, aber wenn die Preise hoch bleiben, werde sich das in der Gesamtwirtschaft auswirken.

„Spielraum“ durch hohe Preise

Es sei sehr komplex, einerseits die Kaufkraft der Haushalte zu erhalten, andererseits die – zur CO2-Reduktion gewünschte – Lenkungswirkung hoher Energiepreise nicht zu verlieren. Keinesfalls sollte man die CO2-Steuer senken, sagte Köppl-Turyna, da diese helfe, den CO2-Ausstoß im Verkehr zu reduzieren. Da könnte man eher noch an eine weitere Erhöhung denken.

Aber bei anderen erdgas- und strombezogenen Lenkungsabgaben würden die hohen Strompreise „Spielraum eröffnen“. So könnte man Netzentgelte, Ökostrompauschale und Ökostromförderungen überdenken, auch wenn das die Inflation steigern könnte. Auch spricht sich Eco Austria für die Erhöhung des Heizkostenzuschusses oder ähnlicher Hilfen für Haushalte mit niedrigem Einkommen aus.

Grundsätzlich sollten Einkommensteuern und Lohnnebenkosten gesenkt und die kalte Progression abgeschafft werden, um die Einkommen der Haushalte zu stützen. Köppl-Turyna ist aber strikt dagegen, die Umsatzsteuer auf Strom zu senken. „Das ist eine Maßnahme, die aus unserer Sicht dazu führt, dass die Inflation noch weiter steigt, weil man damit einen weiteren massiven expansiven Schub gibt.“