IWF: El Salvador soll Bitcoin als Zahlungsmittel aufgeben

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat El Salvador aufgefordert, der Digitalwährung Bitcoin den Status als gesetzliches Zahlungsmittel wieder zu entziehen. Als erstes Land der Welt hatte der mittelamerikanische Staat der Kryptowährung im September diesen Status verliehen.

Nach einer Mitteilung von gestern sieht der IWF-Vorstand große Risiken bei der Verwendung von Bitcoin, für die Finanzstabilität, die finanzielle Integrität und den Verbraucherschutz sowie die damit verbundenen steuerlichen Eventualverbindlichkeiten.

Strenge Regulierung gefordert

Mit digitalen Zahlungsformen wie der in dem mittelamerikanischen Land eingeführten E-Geldbörse Chivo könnte zwar die finanzielle Inklusion gefördert werden, hieß es weiter. Das neue wirtschaftliche Umfeld um Chivo und Bitcoin müsse aber streng reguliert und überwacht werden.

Anlass waren Gespräche zur wirtschaftlichen Lage, die die in Washington ansässige UNO-Sonderorganisation regelmäßig mit Mitgliedsstaaten führt. El Salvador verhandelt seit einiger Zeit mit dem IWF über ein Kreditpaket in Höhe von 1,3 Milliarden US-Dollar (rund 1,15 Mrd. Euro).

Sehr volatiler Bitcoin-Kurs

Nach El Salvadors Bitcoin-Gesetz muss jeder Händler, der technisch dazu in der Lage ist, die Kryptowährung annehmen. Auch Steuern können darin bezahlt werden. Der umstrittene Staatspräsident Nayib Bukele kündigte im November auch den Bau einer „Bitcoin-City“ an.

Der Preis eines Bitcoin lag gestern bei knapp 37.000 Dollar – im November hatte er noch einen Höchststand von rund 68.000 Dollar erreicht. Nach Schätzungen auf Grundlage von Angaben Bukeles auf Twitter hat El Salvador inzwischen etwa 1.800 Bitcoin gekauft.