EU-Emissionshandel spülte 2021 311 Mio. Euro in Staatskasse

Der Emissionshandel der EU hat dem österreichischen Staat im vergangenen Jahr 311 Mio. Euro eingebracht. Das berichtete die „Wiener Zeitung“ gestern unter Berufung auf Zahlen des Finanzministeriums. Der Preis für die CO2-Zertifikate ist in den vergangenen Monaten stark gestiegen und liegt aktuell bei rund 85 Euro je Tonne.

Dem EU-Emissionshandel unterliegen in Österreich laut „Wiener Zeitung“ rund 200 Anlagen aus den Bereichen Energieerzeugung und Industrie. Die größten Treibhausgasemittenten sind die voestalpine, die OMV und Wien Energie. Die Unternehmen müssen im Emissionshandelssystem „Verschmutzungsrechte“ kaufen, sie bezahlen also Geld für ihren Treibhausgasausstoß. Ein Teil der Zertifikate wird kostenlos verteilt. Die Gesamtanzahl an ausgegebenen Zertifikaten ist gedeckelt und sinkt kontinuierlich. Der Preis entsteht durch Angebot und Nachfrage.

Die Einnahmen, die aus den Auktionen der CO2-Zertifikate generiert werden, fließen an die Nationalstaaten zurück. Der stark gestiegene Preis bedeutet für Österreich auch mehr Geld in der Staatskasse. Im ersten Pandemiejahr 2020 lagen die Erlöse laut „Wiener Zeitung“ bei 184,3 Mio. Euro, 2013 waren es noch 55,8 Mio. Euro.

Der europäische Emissionshandel wurde in der Vergangenheit für seinen niedrigen Preis und den damit fehlenden Lenkungseffekt kritisiert, im vergangenen Jahr ist der Preis erstmals verhältnismäßig stark gestiegen. Zu Jahresbeginn 2021 kostete der Treibhausgasausstoß pro Tonne noch rund 33 Euro, Ende Juni 2021 lag der Preis bei rund 56 Euro.