Grüne Frauensprecherin will Recht auf Kinderbetreuung

Ein Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr – das sei „eine langjährige grüne Forderung“, die man schnell umsetzen wolle, sagte die grüne Frauenvorsitzende Meri Disoski im APA-Interview.

Derzeit laufen die Verhandlungen für eine neue 15a-Vereinbarung zu den Kindergärten zwischen Bund und Ländern. Die Nationalratsabgeordnete sprach sich für den Ausbau des Kinderbetreuungsangebots, für Lohntransparenz und ein Aufbrechen „verkrusteter Rollenbilder“ aus.

Kinderbetreuung soll ausgebaut werden

Um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen zu forcieren und diese „aus der Teilzeitfalle“ zu holen, wolle man die Kinderbetreuungsplätze ausbauen. Besonders bei Ein- bis Dreijährigen bestünden Defizite, sagte Disoski im Vorfeld der morgigen grünen Bundesfrauenkonferenz.

„Die Mühlen mahlen in Österreich wirklich besonders langsam auf dem Rücken der Frauen.“ Die Schuld dafür, dass das Barcelona-Ziel von Kinderbetreuungsplätzen für ein Drittel der unter Dreijährigen, das bereits 2010 hätte erreicht werden sollen, immer noch in der Ferne liegt, sieht sie bei vorigen Regierungen.

Nachdem sich der Koalitionspartner ÖVP in der Vergangenheit dagegen gewehrt habe, gebe es jetzt politischen Konsens, so die Frauenvorsitzende mit Verweis auf eine zustimmende Äußerung des Wirtschaftskammer-Generalsekretärs Karlheinz Kopf.

Beim Thema Kindergärten habe sich schon etwas getan: Mit Beginn des Schuljahres 2021/22 habe man 150 neue Bildungsplätze für Elementarpädagoginnen geschaffen. Vertreterinnen und Vertreter der Berufsgruppe protestierten in den letzten Monaten immer wieder wegen schlechter Arbeitsbedingungen.