Mindestens zehn Soldaten in Pakistan getötet

Bei einem der schwersten Angriffe seit Monaten sind in Pakistan mindestens zehn Soldaten getötet worden. Das teilte das Militär gestern in einer Erklärung mit. Bewaffnete hatten versucht, einen Kontrollposten des Militärs in der abgelegenen Stadt Kech in der Provinz Baluchistan im Südwesten des Landes zu überrennen.

Bei dem mehrstündigen Gefecht seien zudem ein Aufständischer getötet und drei festgenommen worden, hieß es weiter. Die Baluchistan-Befreiungsarmee (BLA) reklamierte den Angriff für sich. Sie ist eine von mehreren separatistischen Gruppierungen in der Provinz.

Die BLA sprach von 17 getöteten Armeeangehörigen. Eine unabhängige Prüfung der Opferzahl ist nicht möglich, da die Region für die Presse und Außenstehende nicht zugänglich ist.

BLA fordert Unabhängigkeit Baluchistans von Pakistan

Die BLA kämpft für die Unabhängigkeit von Pakistans größter Provinz Baluchistan. Diese grenzt an Afghanistan und den Iran und gilt als Unruheprovinz Pakistans. Taliban sind dort aktiv, sunnitische Extremisten verüben Anschläge auf schiitische Muslime. Auch chinesische Infrastrukturprojekte sind oft Ziel von Angriffen.

In der Provinz sind nach Behördenangaben im Vorjahr terroristische Zwischenfälle um mehr als 90 Prozent im Vergleich zu 2020 gestiegen. Beobachter sagen, Extremisten in Pakistan seien von der erfolgreichen Machtübernahme der Taliban in Afghanistan inspiriert.