Präsidentenwahl in Rom: Fünfte Runde ohne Ergebnis

Auch die fünfte Abstimmung für die Wahl eines neuen italienischen Staatsoberhaupts hat kein Ergebnis gebracht. Die Kandidatin des Mitte-rechts-Lagers, Senatspräsidentin Maria Elisabetta Alberti Casellati, verfehlte bei der Wahlrunde heute die notwendige Mehrheit der 505 Stimmen. Die Politikerin der rechtskonservativen Forza Italia kam auf 382 Stimmen.

Gewählt wird ein Nachfolger für Präsident Sergio Mattarella, dessen siebenjährige Amtszeit am 3. Februar zu Ende geht. Ein weiterer Wahlgang ist am Nachmittag geplant. Die Wahl hatte am Montag begonnen, es wird gewählt bis ein Kandidat die absolute Mehrheit erreicht.

Parteien verhandeln weiter

Bisher ist es den Parteien nicht gelungen, sich auf einen mehrheitsfähigen Kandidaten zu einigen. Die Verhandlungen zwischen den politischen Lagern laufen weiter auf Hochtouren. Matteo Salvini, Chef der rechten Lega, und Sozialdemokratenchef Enrico Letta führten Gespräche über die Nominierung eines gemeinsamen Kompromisskandidaten.

Als mögliche weitere Kandidaten gelten Premier Mario Draghi, Justizministerin Marta Cartabia, die Diplomatin Elisabetta Belloni und der Ex-Präsident der Abgeordnetenkammer, Pier Ferdinando Casini.

Ministerpräsident Draghi gilt angeblich als Favorit, dessen Wechsel vom Amt des Ministerpräsidenten in das Präsidentenamt könnte jedoch zu vorgezogenen Neuwahlen führen. In diesem Fall wird erneut politische Instabilität befürchtet.