„Profil“: Wolf mietete bis vor Kurzem Gemeindewohnung

MAN-Investor Siegfried Wolf soll laut Recherchen des Nachrichtenmagazins „profil“ bis vor Kurzem eine Gemeindebauwohnung in Wien gemietet haben. Wolf wird verdächtigt, für einen Steuernachlass im Finanzministerium interveniert und sich später mit der zuständigen Finanzbeamtin getroffen zu haben. Das ganze soll laut Chats unter Mitwirkung des ehemaligen Generalsekretärs im Finanzministerium und späteren ÖBAG-Chefs Thomas Schmid abgelaufen sein.

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hegt den Verdacht, dass Wolf bei dem mutmaßlichen Treffen der Beamtin „Hilfe“ bei der Karriere versprochen habe, sofern sie für die positive Erledigung seines Steuerakts sorge. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Wie „profil“ berichtet, war Wolf während dieser Zeit bis inklusive November 2021 in der Gemeindebauwohnung in Wien-Favoriten gemeldet. Bis März 2003 war das sein Hauptwohnsitz, danach Nebenwohnsitz. Zu dem Zeitpunkt war Wolf im Management beim Autozulieferer Magna tätig, später arbeitete er für den russischen Oligarchen Oleg Deripaska. 2021 übernahm er ein Werk des Lkw-Herstellers MAN in Oberösterreich.

Laut „profil“ besitzt Wolf mehrere Wohnungen und Häuser in Wien und Niederösterreich und vermietete unter anderen an den ukrainischen Oligarchen Dmitri Firtash. Ein Sprecher von Wolf sagte gegenüber dem Magazin, der Manager habe die Wohnung vor mehr als 50 Jahren als Lehrling bezogen. Weiterführende Fragen wurden laut „profil“ nicht beantwortet.