Frankreich: Rückenwind für Ex-Ministerin Taubira

Rund zwei Monate vor den Präsidentschaftswahlen in Frankreich hat die frühere Justizministerin Christiane Taubira Rückenwind für ihre Kandidatur erhalten. Bei einer von einem Bürgerbündnis organisierten Abstimmung erhielt sie unter den linken Kandidaten die meisten Stimmen.

Die frühere französische Justizministerin Christiane Taubira
APA/AFP/Thomas Coex

Das Bürgerbündnis wollte mit der Abstimmung einen gemeinsamen Präsidentschaftskandidaten für die zersplitterte Linke finden. Der Linksaußen-Politiker Jean-Luc Melenchon, der Grüne Yannick Jadot und die Sozialistin Anne Hidalgo ließen aber vor der Abstimmung wissen, dass sie sich nicht an das Votum gebunden fühlen.

Schlappe für Hidalgo

Melenchon landete bei der Abstimmung unter den fünf Kandidaten auf dem zweiten Platz. Bitter lief es für Hidalgo: Die Bürgermeisterin der Hauptstadt Paris wurde Letzte. An der Abstimmung, die von Donnerstag bis gestern abgehalten wurde, nahmen mehr als 392.000 Menschen teil.

Taubira war während der Präsidentschaft des Sozialisten Francois Hollande zwischen 2012 und 2016 Justizministerin. Sie galt als Ikone des linken Flügels in der damaligen Regierung. Die erste Runde der Präsidentschaftswahlen findet am 10. April statt.

Nach den bisherigen Umfragen hat keiner der linken Kandidaten eine Chance, in die Stichwahl bei der Präsidentschaftswahl im April gegen Amtsinhaber Emmanuel Macron zu kommen. Macron hat seine Kandidatur noch immer nicht offiziell erklärt, lässt aber keinen Zweifel daran, dass er antreten will. Hinter ihm liegen in den Umfragen derzeit drei rechte Kandidaten: die konservative Valerie Pecresse, Rechtspopulistin Marine Le Pen und der rechtsextreme Eric Zemmour.