Zwei Skifahrer mit FFP2-Maske beim Verlassen eines Sessellifts
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CoV-Entwicklung

Omikron-Subtyp BA.2 erschwert Prognose

Die Semesterferien stehen an, und viele wird es auf die Pisten ziehen. Da ist auch die weitere Entwicklung der Pandemie von besonderem Interesse: Laut Prognose vom Mittwoch wird der Höhepunkt der aktuellen CoV-Welle in den nächsten Tagen erreicht. Das ist grundsätzlich eine gute Nachricht. Der neue Subtyp BA.2 ist allerdings ein Unsicherheitsfaktor in den Vorhersagen.

Das Covid-Prognosekonsortium geht davon aus, dass in der laufenden Woche der vorläufige Höhepunkt der Omikron-Welle erreicht wird. Die täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus dürften sich den Berechnungen zufolge bis zum Wochenende bei rund 33.000 einpendeln und bis Mitte kommender Woche auf diesem Niveau bleiben. Als Punktschätzer wird von den Fachleuten für Mittwoch kommender Woche ein Wert von 32.875 mit einer Schwankungsbreite zwischen 26.350 und 43.379 angenommen.

Die 7-Tage-Inzidenz (Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen je 100.000 Einwohnerinnen/Einwohner) sollte am Mittwoch nächster Woche zwischen 2.100 und 3.400 zu liegen kommen. Der Mittelwert – 2.600 – läge sogar eine Spur unter der aktuellen 7-Tage-Inzidenz, die am Mittwoch 2.645,1 betrug.

Fehlende Daten zu neuem Subtyp

Die – an sich erfreuliche – Prognose ist allerdings mit einer Unsicherheit behaftet. „Schuld“ daran ist der Omikron-Subtyp BA.2, der hierzulande zunehmend das Infektionsgeschehen prägt. „Durch den Einfluss des ansteckenderen und immunevasiveren (möglicherweise impfresistenter, Anm.) Omikron-Subtyps BA.2 kann ein neuerlicher, durch diese Variante getriebener Fallanstieg innerhalb der nächsten Wochen nicht ausgeschlossen werden“, heißt es in der Prognose.

Und weiter: „Genauere Informationen zur aktuellen BA.2-Prävalenz in Österreich sind notwendig, um modellieren zu können, inwiefern es in den nächsten Wochen zu Rückgängen oder neuerlichen Anstiegen im Infektionsgeschehen kommen wird.“

„Evolutionärer Vorteil“

Das Prognoseteam geht aufgrund erster Daten aus Großbritannien und Dänemark davon aus, dass BA.2 einen „evolutionären Vorteil“ gegenüber dem derzeit hierzulande wohl noch vorherrschenden Typ BA.1 hat – und sich BA.2 daher „langfristig“ durchsetzen wird.

Aufgrund fehlender Daten für Österreich hält das Konsortium drei sehr allgemeine Szenarien der weiteren Entwicklung fest: Bei noch geringer Verbreitung des Subtyps BA.2 sei mit einem Rückgang der Fallzahlen und einem deutlichen Anstieg in den folgenden Wochen zu rechnen. Bei mittelstarker Ausbreitung wird erwartet, dass die Infektionszahlen eine Zeit lang auf dem aktuell hohen Niveau verharren und dann weiter steigen. Sollte der neue Subtyp schon weit verbreitet sein, ist von einem Plateau der Infektionszahlen auszugehen – gefolgt von einem Rückgang.

„Plateau“ bei Hospitalisierungen

Auf Basis der aktuellen Prognose ist jedenfalls auch in den Spitälern mit einer „Plateaubildung“ bei den Covid-19-Patientinnen und -Patienten zu rechnen. Am Mittwoch nächster Woche erwarten die Experten – jeweils als berechneten Punktschätzer – 209 Personen auf Intensivstationen (Schwankungsbreite: 181 bis 241) und 1.560 Patientinnen und Patienten auf Normalstationen (Schwankungsbreite: 1.400 bis 1.800).

Diese Zahlen dürften laut Prognosekonsortium in der darauffolgenden Woche auf annähernd demselben Niveau bleiben. Zum Vergleich: Am Mittwoch werden bei 39.410 behördlich bestätigten Neuinfektionen binnen 24 Stunden 185 Covid-19-Kranke auf Intensivstationen und 1.512 auf Normalstationen behandelt.

Tirol bei Infektionen führend

Was die Infektionszahlen in den einzelnen Bundesländer anlangt, dürfte Tirol mit einer erwarteten 7-Tage-Inzidenz zwischen 2.800 und 4.600 in der kommenden Woche vorne liegen. Nicht viel besser wird sich die Entwicklung in Vorarlberg gestalten, wo die Inzidenz zwischen 2.600 und 4.300 liegen wird. Für die Bundeshauptstadt wird am Mittwoch nächster Woche eine 7-Tage-Inzidenz zwischen 1.940 und 3.200 vorhergesagt, womit man unter dem Österreich-Schnitt liegen würde.

Niedrigste Inzidenz in Niederösterreich

Die geringste Inzidenz aller Bundesländer wird in Niederösterreich erwartet – sie sollte zwischen 1.700 und 2.800 ausmachen. Gute Chancen, unter der 3.000er-Marke zu bleiben, hat mit einer Schwankungsbreite zwischen 1.900 und 3.100 auch Kärnten.

Das Konsortium betont in seiner Vorschau, dass es neben den Unklarheiten bezüglich des Omikron-Subtyps BA.2 weitere Unwägbarkeiten bei der Erstellung der Rechenmodelle gibt. Die angekündigten Öffnungsschritte wirken sich in dieser Prognose freilich noch nicht aus.