Teuerung: Brunner sieht EZB gefordert

Finanzminister Magnus Brunner und der aktuelle Vorsitzende der Landeshauptleutekonferenz, sein Vorarlberger Landsmann Markus Wallner (beide ÖVP), haben heute bei einem einstündigen Arbeitsgespräch in Bregenz die stark steigenden Energiepreise und die aktuell hohe Inflationsrate diskutiert. Brunner betonte, dass die Bundesregierung mit mehreren Maßnahmen finanzielle Hilfe leiste. Aber auch die Europäische Zentralbank (EZB) nahm Brunner in die Pflicht.

Wallner bekannte, dass man mit gewisser Sorge auf die Energiepreisentwicklung in Europa schaue. „Bei Strom und Erdgas herrscht eine angespannte Lage. Es kann mitunter zu einer empfindlichen Preiserhöhung kommen“, sagte er und nahm etwa auf die Ukraine-Krise Bezug. Aufgrund der stark angezogenen Großhandelspreise werde es im Frühjahr auch in Vorarlberg zu einer Steigerung der Energiepreise kommen, die Höhe sei noch ungewiss.

Vom landeseigenen Energieversorger Illwerke/VKW höre er, dass die Preise im Österreich-Vergleich günstig bleiben sollen. Jedenfalls aber müsse man der Entwicklung gegensteuern, betonte der Landeshauptmann.

„Thema muss global gesehen werden“

Brunner unterstrich, dass die Teuerung ein internationales Phänomen sei. „Das Thema muss global gesehen werden“, so der Finanzminister. Die EZB sei gefordert entgegenzuwirken und nehme das Thema ernst, versicherte Brunner. Gefragt, ob damit eine Zinserhöhung gemeint sei, verneinte Brunner.

EZB-Chefin Christine Lagarde stünden aktuell andere Maßnahmen zur Verfügung. Es werde damit gerechnet, dass sich die Inflation zur Jahresmitte abschwäche. Sei das nicht der Fall, müsse die EZB aber Taten setzen. „Eine hohe Inflation kann kein Zustand sein“, sagte der Finanzminister. Das Ziel müsse eine „gewisse Preisstabilität“ bleiben.