6.000 „Spähangriffe“ auf Polens Rechnungshof

Polens Oberste Kontrollkammer (NIK) ist nach eigenen Angaben in den vergangenen zwei Jahren mehr als 6.000-mal das Opfer versuchter Onlineangriffe mit der umstrittenen „Pegasus“-Spähsoftware geworden. Betroffen seien mehr als 500 Geräte, erklärte die NIK gestern und bestätigte damit polnische Medienberichte. NIK-Direktor Marian Banas gilt als langjähriger Kritiker der regierenden PiS-Partei.

Ein Sprecher der Sicherheitsdienste schrieb auf Twitter, „die von Marian Banas inspirierten Unterstellungen“ einer Überwachung von NIK-Angestellten seien falsch.

Die NIK, die als Rechnungshof fungiert, untersteht dem Parlament und überwacht insbesondere die Verwendung öffentlicher Mittel durch gewisse Staatsorgane. Hochrangige polnische Regierungsinsider haben den Kauf von „Pegasus“ bestätigt, jedoch einen Einsatz gegen politische Gegnerinnen und Gegner verneint.

Meldungen der Nachrichtenagentur AP zufolge soll die Software der NSO Group dagegen verwendet worden sein, um die Handys von Regierungskritikerinnen und -kritikern und der Opposition auszuspionieren.