Drogen via Darknet: 17.000 Sendungen in fünf Jahren sichergestellt

Der Verkauf und Versand von Suchtmitteln über das Darknet boomt. Auch Österreich ist von dieser globalen Entwicklung betroffen. Wie das Bundeskriminalamt (BK) heute bilanzierte, sind in den vergangenen fünf Jahren durch große Schwerpunktkontrollen in Zusammenarbeit mit der Zollverwaltung 17.000 Sendungen sichergestellt worden. Dabei wurden bis dato rund zwei Tonnen Drogen, neue psychoaktive Substanzen und andere psychotrope Stoffe beschlagnahmt.

15.600 Postsendungen kamen aus dem Ausland, davon rund 80 Prozent aus den Niederlanden. 2021 stammten sogar knapp 93 Prozent der illegalen Suchtmittel aus den Niederlanden. Hauptbetroffenes Zielbundesland war Wien, gefolgt von der Steiermark, Tirol, Oberösterreich und Kärnten. 2018 konnten 3.696 Postsendungen sichergestellt werden, 2019 waren es 3.902, 2020 insgesamt 3.708 und 2021 rund 2.800.

Rückläufiger Trend

Obwohl die Kontrollen auch 2021 verstärkt durchgeführt wurden, war laut BK ein leichter rückläufiger Trend in den Sicherstellungszahlen von Suchtmittelpostsendungen zu verzeichnen. Der Grund: Die niederländische Post nahm seit Juni 2020 tägliche Schwerpunktkontrollen vor. Aber auch generell haben die Maßnahmen der Kriminalpolizei in ganz Europa dazu geführt, dass sich viele Lieferanten, auch Vendoren genannt, nicht mehr sicher fühlten. Zudem war die Darknet-Community auch aufgrund der Pandemie von verzögerten oder nicht erhaltenen Lieferungen betroffen.

Auch in Österreich hat sich die Anzahl der bisher aktiven und bekannten österreichischen Vendoren auf den gängigen Darknet-Marktplätzen stark verringert, wobei die Täter in Messengerdiensten untereinander kommunizieren. Eine Zu- oder Abnahme in den Verkaufszahlen wurden vom BK bisher nicht festgestellt. Es werden nach wie vor die klassischen Suchtmittel sowie auch synthetische Substanzen angeboten. Die Preise scheinen stabil und unverändert.