Johnson will „Partygate“ mit neuem Stabschef überstehen

Mit der Ernennung neuer Berater will der britische Premierminister Boris Johnson in der „Partygate“-Affäre Stärke demonstrieren. Das Kabinettsmitglied Steve Barclay ist künftig als Stabschef in der Downing Street wichtigster Mitarbeiter des konservativen Regierungschefs. Guto Harri wird neuer Kommunikationsdirektor und soll das Krisenmanagement im Regierungssitz verbessern.

Forderung nach Verbesserung der „Kultur“

Johnson hatte Wechsel in seinem Umfeld in der Downing Street angekündigt. Damit ging er auf Forderungen seiner Konservativen Partei ein, die „Kultur“ im Regierungssitz zu verbessern. Ein interner Bericht hatte übermäßigen Alkoholkonsum in der Downing Street festgestellt sowie Führungsversagen und Regelbrüche kritisiert. Vor wenigen Tagen hatten dann auf einen Schlag mehrere von Johnsons engsten Mitarbeitern gekündigt.

Während der Lockdowns fanden in der Downing Street immer wieder Partys statt, bei denen Regeln gebrochen wurden. Johnson soll bei einigen selbst dabei gewesen sein. In mehreren Fällen ermittelt die Polizei. Einige Abgeordnete seiner Partei haben Johnson deshalb bereits schriftlich ihre Unterstützung entzogen. Sprechen sich 54 Torys gegen den Premier aus, käme es zu einem parteiinternen Misstrauensvotum.