Pandemie traf besonders ärmere Regionen in Europa

Besonders ärmere europäische Regionen sind hart von der CoV-Pandemie getroffen worden. Das geht aus einem Bericht zur Regionalpolitik der Europäischen Union hervor, den die Kommission heute in Brüssel präsentierte.

Dem Bericht zufolge wurde das Wachstum in weniger entwickelten Regionen generell durch die Kohäsionspolitik angekurbelt, besonders in östlichen Regionen wie in Polen oder im Baltikum.
Die Kohäsionspolitik der EU zielt darauf ab, durch Zahlungen Entwicklungsunterschiede zu verringern.

Fortschritte zunichtegemacht

So seien durch die Maßnahmen zwischen 2012 und 2019 rund 17 Millionen weniger Menschen von Armut bedroht gewesen. Doch die Pandemie habe Fortschritte teils wieder zunichtegemacht – 2020 kamen fünf Millionen Menschen wieder dazu.

Vor allem ärmere Regionen, die vom Tourismus abhängen, waren demnach stark betroffen. In Südeuropa, zum Beispiel in Italien, Spanien oder Griechenland, seien viele Regionen weniger gewachsen. Die Pandemie habe auch Ungleichheiten im Gesundheitsbereich aufgedeckt. Die durchschnittliche Sterblichkeitsrate in der EU stieg dem Bericht zufolge zusätzlich um 13 Prozent während der Pandemie, in weniger entwickelten Regionen jedoch um 17 Prozent.

Einige Bundesländer besonders betroffen

In Österreich war die Wirtschaft den Angaben zufolge in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Kärnten und Vorarlberg besonders von der Pandemie betroffen. Insgesamt zählen die meisten Bundesländer laut dem Bericht als „entwickelt“, also ihr Wirtschaftswachstum pro Kopf liegt über dem EU-Durchschnitt. Das Burgenland gilt als „Übergangsregion“, da es leicht unter dem Durchschnitt liegt.

Die Kohäsionspolitik hat Gewicht, da rund ein Drittel des EU-Budgets mittlerweile dafür ausgegeben wird. Laut Europäischem Rechnungshof waren es zwischen 2014 und 2020 rund 390 Milliarden Euro.