Russischer Museumswärter malt Augen auf wertvolles Gemälde

An seinem ersten Arbeitstag hat ein Museumswärter in der russischen Stadt Jekaterinburg ein wertvolles Gemälde mit einem Kugelschreiber beschädigt. Der Mann malte auf das Bild „Drei Figuren“ von Anna Leporskaja (1900–1982) auf zwei Gesichter Augen. Im Original haben die insgesamt drei Köpfe weder Augen noch Nasen und Münder. Das teilte das nach dem früheren Präsidenten Boris Jelzin benannte Zentrum am Ural mit, in dem das Gemälde ausgestellt wurde.

Bei dem inzwischen entlassenen Sicherheitsmann handle es sich um einen 63-Jährigen, der für die Sowjetunion im Afghanistan-Krieg gekämpft habe, berichtete das lokale Nachrichtenportal E1.ru gestern. Er soll unter psychischen Problemen leiden.

Die Polizei in der Großstadt östlich von Moskau ermittelt nun auf Druck des Kulturministeriums wegen Vandalismus. Die Beamten hätten sich zunächst wegen des „geringfügigen Schadens“ geweigert, ein Verfahren zu eröffnen, berichteten mehrere russische Medien.

Das Gemälde aus der Sammlung der weltberühmten Moskauer Tretjakow-Galerie kann nach Angaben des Boris-Jelzin-Zentrums gerettet werden. Es befindet sich nun in Moskau. Der Schaden könne wieder behoben worden, er wird den Berichten zufolge auf 250.000 Rubel (umgerechnet 2.900 Euro) geschätzt. Das Bild habe einen Versicherungswert von 880.000 Euro.