Iran drängt auf Einigung bei Atomgesprächen

Der Iran drängt auf eine baldige Übereinkunft bei den Atomverhandlungen. „Teheran hat es eilig, in Wien eine Einigung zu erzielen“, sagte Außenminister Hussain Amirabdollahian gestern. Er forderte den Westen auf, nicht mehr auf Zeit zu spielen.

Nach zuletzt pessimistischeren Tönen verbreitete Außenministeriumssprecher Said Chatibsadeh zugleich wieder etwas mehr Zuversicht. Die Gespräche in Wien steckten nicht in einer Sackgasse, sagte er vor Medien in Teheran.

„Es wird nach wie vor verhandelt und es findet ein Austausch zwischen den Delegationen statt“, sagte der Sprecher. Allerdings müsse der Westen in einigen wichtigen Punkten Entscheidungen treffen. Wie weit man von einer Einigung entfernt sei, hänge vom Willen des Westens ab.

Sollten die USA und Europa auf den Iran eingehen, „können wir morgen in Wien verkünden, dass wir eine Einigung erzielt haben“. Außenminister Amirabdollahian betonte, eine Übereinkunft müsse im Interesse des Iran liegen.

Wenige Stunden zuvor hatte der Sekretär des Obersten Nationalen Sicherheitsrates des Iran, Ali Schamchani, gesagt, dass es zunehmend schwieriger werde, Fortschritte bei den Gesprächen zur Wiederbelebung des Atomabkommens von 2015 zu erzielen. Er warf den westlichen Verhandlungspartnern vor, mit Initiativen aufzuwarten, um sich vor ihren Verpflichtungen zu drücken.