Trump gibt französischem Rechtsaußen-Kandidaten Tipps

Der rechtsextreme französische Präsidentschaftskandidat Eric Zemmour hat einem führenden Mitarbeiter zufolge Wahlkampftipps von Ex-US-Präsident Donald Trump erhalten.

Die beiden hätten gestern rund 40 Minuten miteinander telefoniert, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Zemmour-Bewegung Reconquete („Wiedereroberung“), Guillaume Peltier, heute dem TV-Sender France 2. „Donald Trump sagte Eric Zemmour, er solle nicht nachgeben und standhaft und mutig bleiben.“

Die Initiative für das Gespräch sei von Zemmours Team ausgegangen. Der Nachrichtensender BFM TV berichtete unter Berufung auf Insider, Trump habe Zemmour geraten, niemals dem Druck der Medien nachzugeben und nie von seiner politischen Linie abzuweichen, wenn er gewinnen und authentisch bleiben wolle.

Noch keine offizielle Unterstützung

Vertreter Trumps waren für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Randy Yaloz, ein Vertreter der Ländergruppe der US-Republikaner in Frankreich, sagte BFM TV, er sei während des Telefonats zugegen gewesen. Die Unterhaltung sei herzlich gewesen. Trump habe sich aber noch nicht entschieden, ob er Zemmour offiziell unterstützen werde.

Die Präsidentschaftswahl in Frankreich findet im April statt. In Umfragen liegt der mehrfach wegen Volksverhetzung verurteilte Zemmour derzeit auf Platz vier. Er ringt mit der zweitplatzierten Rechtspopulistin Marine Le Pen um die Wähler ihres Lagers.

Parallelen in der Strategie

Wahlkampfbeobachterinnen haben wiederholt Parallelen zwischen Zemmours Kampagne und der Strategie von Trump gezogen, die dem Republikaner 2016 den Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl sicherte.

Wie Trump versucht sich Zemmour als politischer Außenseiter zu stilisieren, der anders als die etablierten Parteien die Sorgen der Bevölkerung verstehe. Und ähnlich wie Trump, der unter anderem mit einem fremdenfeindlichen Kurs polarisierte, setzt Zemmour als ehemaliger Talkshow-Kommentator auf seinen Prominentenstatus sowie seine große Anhängerschaft in Social Media.