EA setzt Zeichen gegen homophobes Gesetz in Russland

Der Spielehersteller Electronic Arts (EA) wird das neue Erweiterungspack für „Die Sims 4“ nicht in Russland verkaufen. Das teilte die Firma mit. Konkret handelt es sich um das Erweiterungspack „Meine Hochzeitsgeschichten“. „Sims 4“ wird gemäß der russischen Gesetzgebung als „homosexuelle Propaganda“ angesehen und ist in Russland deshalb mit der Altersbeschränkung „18 plus“ versehen. Minderjährige können das Spiel damit nicht kaufen.

Im Zentrum des Trailers zu „Meine Hochzeitsgeschichten“ steht die Verlobung und Hochzeit des homosexuellen Paares Dominique und Camille. Gleichgeschlechtliche Hochzeiten waren bei „Sims 4“ schon bisher möglich. Die Hersteller sagten hinsichtlich der „Geschichte“ von Dominique und Camille, sie dürften sie „in dieser Form“ nicht überall auf der Welt verkaufen.

„Verschreiben uns der Freiheit, so zu sein, wie man ist“

„Wir verschreiben uns der Freiheit, so zu sein, wie man ist, zu lieben, wen man liebt, und die Geschichten zu erzählen, die man erzählen will“, heißt es in einer Mitteilung. EA bleibe „standhaft, wenn es darum geht, diese Verpflichtung hochzuhalten, indem wir Geschichten wie jene von Dom und Cam beleuchten und hochhalten. Daher haben wir uns entschlossen, auf die Veröffentlichung von ‚Meine Hochzeitsgeschichten‘ in Staaten, in denen unser Storytelling wegen Bundesgesetzen adaptiert werden müsste, zu verzichten.“

Abschließend heißt es: „Daher kann unsere ‚Die Sims‘-Gemeinde in Russland das Erweiterungspack leider nicht kaufen.“ Das Spiel erscheint am Donnerstag.

Die russische Führung steht seit Langem international in der Kritik, mit ihrer Politik Hass gegen sexuelle Minderheiten zu schüren. In einer umstrittenen Verfassungsänderung wurde verankert, dass eine Ehe nur zwischen Mann und Frau möglich ist. Überdies ist es gesetzlich verboten, sich vor Kindern positiv über Homosexualität zu äußern.

Homosexualität ist in Russland zwar nicht strafbar, sie wird aber in dem Land mit seiner einflussreichen russisch-orthodoxen Kirche weitgehend tabuisiert.