Berlinale: Zwei Preise für Österreicherinnen

Die Wiener Filmemacherin Ruth Beckermann kann sich freuen: Die 70-jährige Regisseurin gewann am Abend bei der Preisgala zur 72. Berlinale mit ihrem Dokuprojekt „Mutzenbacher“ die Festivalsektion Encounters. Der Debütspielfilm „Sonne“ der Wiener Regisseurin Kurdwin Ayub wurde als bester Erstlingsfilm gewürdigt.

„Mutzenbacher“, in dem Beckermann mit rund 75 Männern über deren Sexualität spricht, wurde als bester Film in der Sparte für die ästhetisch wagemutigen Projekte ausgezeichnet. „Das ist so unglaublich unerwartet für mich“, zeigte sich Beckermann überwältigt. Nachdem sie in den vergangenen Jahren zunehmend den Eindruck gehabt habe, dass die Welt kleiner werde, würden nun wieder die Horizonte geöffnet, wenn nicht mehr nur die einzelnen Gruppen sich selbst beleuchteten, sondern etwa Männer auf Frauen und Frauen auf Männer blicken würden.

Regisseurin Kurdwin Ayub
AP/Invision/Vianney Le Caer

„Das ist so cool!“, freute sich Ayub auf der Bühne im Berlinale-Palast über die Ehrung. Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung der Gesellschaft zur Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten (GWFF) ging an die 1990 geborene Filmemacherin für ihr Drama über drei junge Frauen in der österreichischen Hauptstadt. „Sonne“ wurde vom ORF im Rahmen des Film-/Fernsehabkommens kofinanziert.