Chamenei: Iran wird ziviles Atomprogramm nicht aufgeben

Der Iran wird nach Worten seines obersten Führers Ajatollah Ali Chamenei sein ziviles Atomprogramm nicht aufgeben. „Früher oder später braucht das Land Nuklearenergie, und daher ist ein ziviles Atomprogramm für uns notwendig und unvermeidlich“, sagte Chamenei heute.

Der Iran werde sein Atomprogramm lediglich für friedliche Zwecke nutzen – und nicht für ein Waffenprogramm. Die Feinde des Iran wollten dem Land aber auch ein ziviles Atomprogramm verbieten, so der Führer, der laut Verfassung das letzte Wort in allen strategischen Belangen hat.

Chefunterhändler hält baldige Einigung für möglich

Chameneis Aussagen spiegeln laut Beobachtern auch den iranischen Kurs in den laufenden Atomverhandlungen in Wien wider. Dort versuchen China, Frankreich, Großbritannien, Russland und Deutschland, das Wiener Atomabkommen von 2015 zu retten.

Die USA sind 2018 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump aus dem Abkommen ausgestiegen und haben Sanktionen gegen die Islamischen Republik verhängt. Im Gegenzug übertrat Teheran nach einer einjährigen Wartefrist schrittweise die im Atomabkommen festgelegten Beschränkungen.

Der iranische Chefunterhändler Ali Bagheri hält eine Einigung im Atomstreit für möglich. Dem Iran geht es vor allem um die Aufhebung der US-Sanktionen, die das ölreiche Land in die schlimmste Finanzkrise seiner Geschichte gestürzt haben.