Türkei geht erneut gegen Gülen-Bewegung vor

In der Türkei sind Sicherheitskräfte in mehreren Teilen des Landes gegen mutmaßliche Anhänger der Gülen-Bewegung vorgegangen. Die Staatsanwaltschaft in Ankara habe Haftbefehl gegen 114 Personen erlassen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu heute.

Es habe Einsätze des Geheimdienstes und der Polizei in 45 Provinzen des Landes gegeben, hieß es. Den Verdächtigen werde unter anderem vorgeworfen, die Gendarmerie und andere staatliche Institutionen infiltriert zu haben.

Früherer Weggefährte Erdogans

Die Gülen-Bewegung – benannt nach dem in den USA lebenden islamischen Prediger Fethullah Gülen – gilt in der Türkei als terroristische Gruppierung. Regelmäßig wird gegen mutmaßliche Mitglieder und Anhänger vorgegangen. Der Bewegung wirft die Regierung vor, hinter dem Putschversuch von 2016 zu stecken und den Staat unterwandert zu haben. Gülen bestreitet das.

Bis zum offenen Bruch 2013 waren der heutige türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und Gülen lange Zeit enge Weggefährten. Medienberichten zufolge besetzten Gülen-Anhänger damals Schlüsselpositionen im Staat.