Das Container Schiff fotografiert aus einem Flugzeug der portugiesischen Air Force
APA/AFP/Handout/Forca Aerea Portuguesa
Porsches und Bentleys

Frachter mit Luxusautos brennt auf Atlantik

Ein Frachter mit etwa 4.000 Autos des Volkswagen-Konzerns, darunter über 1.000 Porsche und zahlreiche schwer zu löschende Elektrowagen, ist auf dem Atlantik südlich der Azoren in Brand geraten. Die Besatzung befindet sich mittlerweile nicht mehr an Bord, Schlepper sind zur Bergung des Schiffs unterwegs – diese könnte Tage dauern.

Die „Felicity Ace“ unter der Flagge Panamas war auf dem Weg vom deutschen Verladehafen Emden in die USA, als sie in Brand geriet, wie ein VW-Sprecher am Freitag sagte. Die 22-köpfige Besatzung sei bereits am Mittwoch gerettet worden, Verletzte gebe es keine, teilte die portugiesische Marine mit.

Lithium-Ionen-Batterien von Elektrofahrzeugen hätten Feuer gefangen, deswegen sei es schwierig, den Brand zu löschen, sagte der Hafenkapitän von Horta auf den Azoren, Joao Mendes Cabecas. „Das Schiff brennt von einem Ende zum anderen“, sagte er. „Ab fünf Metern über der Wasserlinie hat alles Feuer gefangen.“ Fachleute der niederländischen Bergungsfirma Smit seien in der Nähe des Schiffes und versuchten, das Feuer unter Kontrolle zu bringen.

Feuer auf Frachter mit 4.000 Autos an Bord

Im Atlantik hat vor den Azoren ein mit Autos des Volkswagen-Konzerns beladenes Schiff Feuer gefangen. Die Besatzung der „Felicity Ace“ sei bereits in Sicherheit gebracht worden, Verletzte gebe es keine, teilte die portugiesische Marine mit. An Bord des Schiffes befänden sich rund 4.000 Autos, darunter zahlreiche Elektroautos, sagte der Hafenkapitän von Horta auf den Azoren, Joao Mendes Cabecas. Lithium-Ionen-Batterien von Elektrofahrzeugen hätten Feuer gefangen, deswegen sei es schwierig, den Brand zu löschen.

Destination unbestimmt

Mehrere Schlepper aus Gibraltar und den Niederlanden seien unterwegs, um das Schiff in Sicherheit zu bringen, sagte Cabecas. Drei von ihnen werden bis Mittwoch bei der „Felicity Ace“ erwartet. Es müsse geklärt werden, wohin das Schiff gebracht werde – infrage kämen die Bahamas oder ein europäischer Hafen. Der nächstgelegene Hafen auf den Azoren stehe nicht zur Auswahl, dafür sei der Frachter zu groß.

Die Treibstofftanks des Schiffs befänden sich unter der Wasserlinie und seien von der Besatzung versiegelt worden. Das Schiff hatte unter anderem 189 Bentley-Luxusautos geladen, dazu rund 1.100 Porsches sowie Autos von Audi. An Bord ist wohl auch der neue Porsche des YouTubers Matt Farah, dessen Kanal „The Smoking Tire“ mehr als eine Million Fans hat: „Mein Auto schwimmt jetzt, wahrscheinlich brennend, mitten im Ozean“, twitterte er.

Rettungsmannschaft beim abseilen auf das Schiff
APA/AFP/Handout/Forca Aerea Portuguesa
Die Besatzung wurde bereits von Bord gebracht, das Schiff treibt jetzt führungslos auf dem Atlantik

Offene Fragen zu Versicherung

Bei wem der Schaden versichert ist, ist noch nicht geklärt. Nach Angaben der mit maritimen Risiken erfahrenen Allianz gehören Probleme mit Autotransportern zu den größten Sicherheitsrisiken in der Schifffahrt. Dabei kommt es immer wieder zu langwierigen Rettungsaktionen: So dauerte es im Juni 2020 acht Tage, bis ein Brand auf dem Autotransporter „Höegh Xiamen“ gelöscht werden konnte.

Nach Einschätzung des auf Schifffahrt spezialisierten Anwalts James Turner werden Brände häufig von Fehlern in der Elektrik ausgelöst. Wenn Elektroautos mit Lithium-Ionen-Batterien an Bord sind, sei Spezialausrüstung nötig, um die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Üblicherweise seien Autotransporter wie mehrstöckige Parkhäuser konstruiert, bei denen die einzelnen Ebenen versiegelt sind, was Schäden an der Fracht verringern könnte.