Illegale Einreisen aus Hongkong bedrohen „Null-Covid“ in China

Festland-China fürchtet ein Einschleppen des Coronavirus durch illegale Grenzübertritte aus der schwer betroffenen Sonderverwaltungszone Hongkong. Benachbarte Millionenstädte haben hohe Belohnungen für Hinweise ausgelobt, mit denen Menschenschmuggel vor allem mit Booten über die Seegrenze Hongkongs in die Volksrepublik verhindert werden kann.

Die Polizei der Südprovinz Guangdong nahm 18 Schlepper fest, berichtete die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua heute.

Nach dem rasanten Anstieg der Infektionen in Hongkong stellt eine Verbreitung des Virus über die schwer zu überwachende Küstenlinie eine unerwartete Bedrohung der strikten Null-Covid-Strategie Chinas dar. Nach Medienberichten sind bereits einige infizierte Hongkonger illegal über die Grenze gekommen und ins Landesinnere weitergereist.

Wahlen wegen Infektionszahlen verschoben

Die sieben Millionen Einwohner zählende Hafenstadt Hongkong, die wie China eine strenge Null-Covid-Strategie verfolgte, hatte im vergangenen Jahr praktisch keine Infektionen. Mit der Ankunft von Omikron schnellten die Zahlen aber in die Höhe. Seit zwei Wochen sind 22.000 Fälle festgestellt worden. Patienten und Patientinnen mussten tagelang vor Notaufnahmen von Krankenhäusern im Freien ausharren.

Wegen der Gesundheitskrise wurde die für den 27. März geplante Entscheidung über die künftige Führungsspitze Hongkongs auf den 8. Mai verschoben. Ein pekingtreues Wahlgremium wird den Posten neu bestimmen. Ob die umstrittene Regierungschefin Carrie Lam wieder antritt, ist offen. Kandidaten und Kandidatinnen werden erst im April nominiert.