Impfgegner attackieren Polizei in Neuseeland

In Neuseeland haben protestierende Impfgegnerinnen und -gegner die Polizei mutmaßlich mit Säure angegriffen. Demonstrierende hätten Beamte und Beamtinnen bei Zusammenstößen in der Nähe des Parlaments in der Hauptstadt Wellington mit einer „stechenden Substanz“ beworfen, berichtete die Polizei heute. Drei Beamte mussten deshalb ins Krankenhaus. Premierministerin Jacinda Ardern beklagte „absolut schändliche“ Szenen.

Die Zusammenstöße passierten, als die Polizei Straßensperren verlegte. Sie versucht damit, ein Protestcamp von Impfgegnerinnen und -gegnern abzuriegeln. Polizeivertreter Richard Chambers machte eine „bestimmte Gruppe innerhalb des Protests“ für den „entsetzlichen“ mutmaßlichen Säureangriff verantwortlich. Die drei Beamten würden sich im Krankenhaus aber „gut erholen“. Die Polizei werde „Gewalt und Aggression“ nicht „tolerieren“.

Schon zuvor ähnliche Vorfälle

Bereits am Vortag waren Einsatzkräfte bei einem ähnlichen Einsatz mit Fäkalien beworfen worden. Sieben Beamte wurden bei den Zusammenstößen mit den Demonstranten verletzt. Die Polizei kündigte an, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Acht Menschen wurden festgenommen.

Die Proteste von Maßnahmengegnerinnen und -gegnern sorgen in Wellington seit zwei Wochen für Unruhe. Zahlreiche Menschen harren in einem Protestcamp auf den Rasenflächen vor dem Parlamentsgebäude aus. Die umliegenden Straßen werden von rund 900 Fahrzeugen blockiert. Vorbild der Proteste war der „Freiheitskonvoi“ kanadischer Lkw-Fahrer und -Fahrerinnen, die tagelang die Hauptstadt Ottawa lahmgelegt hatten.

Regierungschefin Ardern sagte, sie sei besorgt, dass die Proteste immer gewalttätiger würden. „Die Angriffe auf die Polizei sind absolut beschämend“, sagte sie. „Jedem, der glaubt, er sei Teil eines friedlichen Protests, kann ich nur raten, die Gegend zu verlassen.“